Auf Schmusekurs

Manche der Kunstwerke am Ammersee Skulpturenweg sind darauf ausgelegt, der Witterung und der Zeit zu trotzen. Die „Schwelle“ von Thomas Link in der Schondorfer Seeanlage wird in hundert Jahren vermutlich noch genauso aussehen wie heute. Andere sind von vornherein so konzipiert, dass sie sich mit der Zeit verändern.

Skulptur „Schwelle“ in der Seeanlage am Ammersee

Wölfe am Ammersee

Beispielsweise führen die „Wölfe“ von Katharina Ranftl durchaus ein gewisses Eigenleben. Bei der Eröffnung 2015 standen sich die zwei Raubtiere noch ziemlich aggressiv gegenüber. Mittlerweile haben sie sich wohl aneinander gewöhnt.
Im März waren sie sogar einmal ausgesprochen auf Schmusekurs, wie man auf dem Photo unten sieht. Aktuell stehen sie recht einträchtig nebeneinander.

Nicht für die Ewigkeit gemacht

Persönlich mag ich solche Kunstwerke, die sich der Umgebung und der Zeit aussetzen. Skulpturen aus Granit oder Bronze erschrecken mich ein bisschen mit ihrer Unvergänglichkeit. Das war ja auch der Sinn der alten Götter- oder Herrscherstatuen, dass die Betrachter sich daneben klein und unwichtig fühlen sollten.
Katharina Ranftl’s Wölfe erscheinen mir dagegen menschlicher. Sie sind, genau wie wir, der Veränderung unterworfen. Sie beschwören keine einschüchternde Ewigkeit, sondern feiern das Hier und Jetzt, die Abwechslung und den Wandel. 
Ich schaue da immer gerne vorbei wenn ich am Ammersee entlangspaziere, und denke mir: „Na, ihr beiden, wie geht es euch heute?“

Skulptur "Wölfe" von Katharina Ranftl am Ammersee-Skulpturenweg
Herbst 2015
Skulptur "Wölfe" von Katharina Ranftl am Ammersee-Skulpturenweg
Winter 2016
Skulptur "Wölfe" von Katharina Ranftl am Ammersee-Skulpturenweg
Frühjahr 2017

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