Dieses Wochenende öffnet der Hüttenzauber in der Seepost |
Die Gaststätte Seepost in Schondorf veranstaltet ab diesem Wochenende (6./7. Dezember) einen Weihnachstsmarkt. Oder eigentlich nicht? Oder eigentlich schon? Eine komplizierte Geschichte.
Hüttenzauber in der Seepost
Wie die meisten wahrscheinlich schon wissen, findet in der Seepost an den drei Adventswochenenden unter dem Motto „Hüttenzauber“ ein Weihnachtsmarkt statt. Dort gibt es dann Glühwein, Plätzchen, Bratwürste, Christbaumschmuck… Halt, bei Letzterem wird es kompliziert.
Natürlich kann die Seepost im eigenen Gastgarten Glühwein, Plätzchen und Bratwürste anbieten, es ist ja eine Gaststätte. Für alles andere was man auf einem Weihnachtsmarkt typischerweise bekommt, braucht es aber eine Genehmigung der Gemeinde, wenn es außerhalb der Ladenöffnungszeiten verkauft wird.
Problem mit der Genehmigung
Diese Genehmigung hat die Seepost auch beantragt. Allerdings erst nachdem der Weihnachtsmarkt in Zeitungsanzeigen und auf Plakaten bereits groß angekündigt war. Ich kann verstehen, dass der Gemeinderat verschnupft war, dass man nicht vorher gefragt wurde. Prompt wurde der Antrag einstimmig abgelehnt.
Dabei hat wahrscheinlich auch eine Rolle gespielt, dass man die Veranstaltung der Seepost als Konkurrenz zum offiziellen Weihnachtsmarkt der Gemeinde gesehen hat. Der findet am 13./14. Dezember ab 14:00 Uhr auf dem Wilhelm-Leibl-Platz statt, und wird hauptsächlich von den örtlichen Vereinen ausgerichtet.
Weihnachtsmarkt Light
Jetzt gibt es also gewissermaßen einen halben Weihnachtsmarkt in der Seepost: Das volle Programm an den Samstagen während der Ladenöffnungszeiten; an den Sonntagen nur Essen und Trinken. Das ist ärgerlich für die Händler, die bei der Seepost ihre Buden aufbauen. Die hätten sicher gerne auch am Sonntag etwas verkauft. Ärgerlich auch für die Besucher, die an den Sonntagen nur einen „Weihnachtsmarkt Light“ bekommen.
Dumm gelaufen
Ich habe Verständnis für beide Positionen. Einerseits mag sich der Gemeinderat nicht dazu degradieren lassen, längst beschlossene Sachen nachträglich abzuzeichnen. Andererseits ging die Seepost anscheinend nach Gesprächen in der Amtszeit von Bürgermeister Wittmaack davon aus, dass alles in Ordnung sei. „Dumm gelaufen“, wie man so schön sagt.
Eine verpasste Chance
Ich finde, hier wurde eine Chance verpasst, den Schondorfer Weihnachtsmarkt insgesamt zu beleben. Die Seepost liegt nahe dem Wilhelm-Leibl-Platz, das hätte man zu einer Weihnachts-Meile verbinden können. Natürlich entsteht dadurch Konkurrenz zu den Ständen der Vereine. Aber Konkurrenz kann durchaus beleben, das größere Angebot kann mehr Besucher anlocken, wovon am Ende alle profitieren.
Was meinst Du, wie es mit dem Schondorfer Weihnachtsmarkt (oder Weihnachtsmärkten) weitergehen soll?
Ich schließe mich Leopold Ploner und dem Moosblogger an.
Den anderen etwas gönnen!
Ja dann kommt ja irgendwann jeder daher:
Ich kann auch Weihnachtsmarkt, ja und ich kann auch Volksfest,
und ich kann auch Kiosk.
Nein, dafür haben wir in Bayern eine gottgewollte Ordnung:
Geschäfte machen immer dieselben!
Und ned de anderen.
Miteinander reden, zusammenarbeiten, dem anderen etwas gönnen, mit offenen Karten spielen, … – dann wirds vielleicht 2015 harmonischer zugehen bei den Schondorfer Weihnachtsmärkten….
Dass sich die beiden Weihnachtsmärkte die Schau stehlen, könnte vielleicht passieren, wenn zeitgleich einer in Ober- und Unterschondorf stattfindet. Aber so wie es jetzt ist, liegen zwischen beiden vielleicht 150 Meter. Da spaziere ich zum einen, trinke etwas, ratsche ein bisschen mit Freunden, gehe hinunter zur Seepost, treffe dort andere Leute, komme noch mal zurück zum Wilhelm-Leibl-Platz…
Also ich hab's eher als Bereicherung empfunden.
Ausprobieren: Damit kann die Frage dann am besten beantwortet werden.
Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass der Gemeinderat keineswegs unversöhnlich ist. Im nächsten Jahr beginnen die Planungen im März und ich schlage vor rechtzeitig Ideen und Wünsche zu äußern. Sollten mündliche Anfragen kein Gehör finden, bitte schriftlich z.B. per Email, einreichen.
Wir alle haben ein großes Interesse unseren Weihnachtsmarkt der Vereine attraktiver zu gestallten, deshalb bitte mitmachen und teilnehmen.
Eine Frage hätte ich an Leopold Ploner und Renate Blase und alle die diesen Artikel kommentiert oder gelesen haben: Wenn an der Seepost und am Wilhelm-Leibl-Platz Buden stehen, ist das förderlich für beide oder stellen sie sich gegenseitig die Schau und es werden zwei Weihnachtsmärkte in unmittelbarer Nähe?
Es geht doch nichts über anonyme Kommentare … klingt aber nach dem Veranstalter.
Der schriftliche Antrag wurde vor der Oktober Gemeinderatssitzung und vor jeglicher Hüttenzauber Werbung bei der Gemeinde eingereicht. Mündlich, wie Sie schon berichteten bereits im Frühjahr 2014 . Es stellt sich die Frage, warum man den Antrag solange liegengelassen hat und man es jetzt so darstellt als wäre er zu spät eingegangen. Der Antrag wurde nur nach mehrmaligen hinterher telefonieren und drängen in die Gemeinderatssitzung vom November vorgelegt. Die Wochen zuvor wurden unsere Anrufe wie folgt beantwortet: " Ihr Antrag liegt zur Bearbeitung am Tisch" oder "da müssen wir erst die Handwerkskammer und Industrie-und Handelskammer befragen" (was im Übrigen vom Landratsamt nicht so bestätigt wurde, im Gegenteil : "Die Gemeinde muss dem nur zustimmen"). Gerne hätten wir auch die Vereine mit einer Hütte dabei gehabt. Das wollten die Vereine nicht: "Wir finden dafür kein Personal, dass sich an drei Wochenenden da hinstellt"! Die Vereine hätten sich ja nur abwechseln müssen. Wäre vielleicht auch besser an drei Wochenenden jeweils einen Glühweinstand als an einem Wochenende drei Glühweinstände, oder?
Wie gesagt, ich habe Verständnis für den Gemeinderat. Wenn jemand eine Konkurrenz zum Schondorfer Weihnachtsmarkt aufzieht, sollte er sich schon mit der Gemeinde abstimmen – und zwar vorher.
Ich will aber der Seepost gerne zugestehen, dass sie in gutem Glauben gehandelt haben.
Hoch lebe der deutsche Bürokratismus! Eine "Weihnachtsmarkt-Meile" fände ich klasse!