Wie sieht zukünftig Mobilität am Ammersee aus? (Photo: www.eruda.de) |
Ich habe mich wieder ein bißchen mit der Lokalen Entwicklungsstrategie für die Ammerseeregion beschäftigt, und mir mal den Punkt „Mobilität“ angesehen.
„Klimafreundliches Mobilitätsangebot“ klingt gut, aber wie kommen wir dort hin?
Worum geht’s hier?
Für die Teilnahme am europäischen LEADER Förderprogramm hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Ammersee eine Entwicklungsstrategie (LES) erstellt. Darin sind sechs Entwicklungsziele festgelegt und nach Prioritäten geordnet.
Wenn Dir das Thema noch fremd ist, ich habe in früheren Beiträgen schon beschrieben, worum es dabei geht: Mein Ammersee und Lokale Entwicklungsstrategie.
Die Lokale Entwicklungsstrategie kann man von der LAG Website als Pdf herunterladen.
Klimafreundliches Mobilitätsangebot
Entwicklungsziel 1 betrifft den Verkehr: „In der Ammersee-Region ist ein klimafreundliches Mobilitätsangebot geschaffen, das – den See im Zentrum – die Gemeinden und ihre Menschen effektiv und klimafreundlich vernetzt.“
Die Entwicklungsziele sind nach Wichtigkeit geordnet. Dadurch ist für Ziel 1 auch der größte Anteil an den Fördermitteln vorgesehen, nämlich 23%. Das entspricht etwa € 275.000,- damit lässt sich schon etwas bewegen.
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, definiert die LES Handlungsziele, also konkrete Projekte.
Unterbrechungsfreie Radwege
Erstes Ziel sind unterbrechungsfreie Radwege rund um den See. An der Westküste sind wir hier ganz gut versorgt. Von Dießen bis Stegen kommt man ziemlich unterbrechungsfrei auf Radwegen voran. Das gilt eigentlich auch für die andere Seeseite, nur dass die Radwege hier teilweise vom See arg weit weg sind (speziell von Breitbrunn nach Herrsching).
Stichwort Birkenallee
Der problematischste Abschnitt ist dann an der Südseite zwischen Fischen und Dießen. Hier fahren die Autos auf der Birkenallee durch das Naturschutzgebiet, die Radfahrer müssen aber in einem weiten Bogen (Raistinger Schleife) drumherum fahren.
Ein Radweg entlang der Verbindungsstraße ist ein seit langem diskutiertes Thema, das letzten Herbst wieder neu belebt wurde (siehe Occubike Birkenallee). Ich bin mal gespannt, ob die Lokale Entwicklungsstrategie hier etwas bewegen wird.
(Photo: www.eruda.de) |
Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum
Interessant finde ich ein weiteres Handlungsziel: Die interkommunale Entwicklung von Mobilitätskonzepten für den ländlichen Raum.
Damit ist vermutlich Carsharing gemeint, das auf dem Land einen schweren Stand hat. Um hier innovative Ideen zu entwickeln, sei die Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen, anderen Regionen und wissenschaftlichen Einrichtungen erforderlich.
Warum so kompliziert? Warum nicht das weiterentwickeln, was schon vorhanden ist?
Carsharing am Ammersee
Wir haben am Ammersee das Elektroauto-Carsharing EMMA. Die mussten zwar leider ihre Standorte Inning und Schondorf schließen (siehe EMMA verabschiedet sich aus Schondorf), haben aber Verleihstationen in Utting und Dießen.
Wäre es nicht vernünftig, auf die Erfahrung und Infrastruktur von EMMA aufzubauen, anstatt langwierig neue Konzepte zu entwickeln?