Wege für R________ und F________

Radweg in Utting am Ammersee

Nanu, da fehlen doch zwei Worte? Richtig, das habe ich mir auch gedacht. Und zwar bei der Sitzung des Schondorfer Gemeinderats am 8. Juli.
Es ging um die Ortsmitte, genauer gesagt um das Straßenstück vom Feuerwehrhaus bis zum Bahnhof. Dieses wird teurer als gedacht, und das war Anlass zu lebhaften Diskussionen.

Radfahrer und Fußgänger

Es ging um die Feuerwehrausfahrt, um Stellplätze, Lieferverkehr zum Supermarkt, Zufahrt zum Bahnhof und vieles mehr. Nur zwei Worte kamen nicht vor: „Radfahrer“ und „Fußgänger“.
Dabei ist unser Gemeinderat beileibe keine Ansammlung von Autofetischisten. Auch unser Bürgermeister nutzt, soweit ich weiß, hauptsächlich das Fahrrad. Aber wenn es um Straßen geht, bekommt ganz automatisch das Auto höchste Priorität.

Autoverkehr als Naturgewalt

Mir ist bei dieser Diskussion aufgefallen, wie sehr wir alle Verkehr vom Auto her denken. Den Autoverkehr betrachten wir als eine Art Naturgewalt, an die wir uns anpassen müssen. Die Fußgänger dagegen werden schon irgendwie zurecht kommen. Das Fahrrad sehen wir eher als Sportgerät, und nicht als ernsthaftes Transportmittel.
Wer es nicht glaubt, braucht sich nur einmal die nördliche Ortseinfahrt mit dem Bahnübergang anschauen: Radbverkehr spielte hier bei der Planung offensichtlich keine große Rolle.

Beispiel Kopenhagen

Dass es auch anders geht, habe ich kürzlich in Kopenhagen gesehen. Dort gibt es breite Radwege mit eigenen Abbiegespuren und Ampeln, und sogar Fahrrad-Schnellwege. Diese Verkehrspolitik hat dazu geführt, dass der Radverkehrsanteil in Kopenhagen bei 32% liegt. Zum Vergleich: Deutschlandweit ist der Anteil in den Städten 11% (2008) und soll bis 2020 auf 16% gesteigert werden (Quelle: Nationaler Radverkehrsplan).

Fahrradfreundliches Schondorf

Mir würde es gut gefallen, wenn auch Schondorf fahrradfreundlicher wird. Dazu gibt es zumindest positive Signale: Beim Bebauungsplan für das Prix-Gelände (Campus Schondorf) ist schon mal eine Fahrradpromenade entlang der Bahnlinie eingeplant.
Und sonst? Welche Punkte fallen Dir ein, um Schondorf fahrradfreundlicher zu machen?

2 Gedanken zu „Wege für R________ und F________“

  1. Möchten wir auch für die nächste Generation das Fahrrad als Verkehrsmittel erhalten, müssen wir es auch als solches nutzen. Doch habe ich wirklich Bauchschmerzen, mit Kindern und Radl zum See durch den Ort zu fahren. Mit dem Auto zum Forster oder Gemeindesteg ist doch echt doof, wenn man hier im Ort wohnt! Nach Greifenberg ins Schwimmbad ist es übrigens kein Problem. Wir wollen aber See!

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