Wilhelm Leibl hätte seine Freude gehabt

Wilhelm Leibl Platz, Schondorf am Ammersee

Schade, dass der Maler Wilhelm Leibl das nicht mehr erlebt. Das Brunnenfest am 15. August  würde ihm sicher gleich doppelt Freude machen. Zum einen würde es ihm gefallen, wie schmuck der nach ihm benannte Platz jetzt wieder aussieht. Der Schondorfer Verkehrsverein und der Schondorfer Kreis haben das Rondell zusammen mit örtlichen Sponsoren sehr schön erneuert. Die bröckelnden Mauern wurden repariert, neue Pflanzen gesetzt, und Bänke und Spaliere bekamen eine frische Farbe.

Brunnenfest am Leibl-Platz

Zum anderen würde das Brunnenfest Wilhelm Leibl bestimmt auch wegen der Atmosphäre gefallen. Der „größte Portraitmaler seit Rembrandt“ (kulturspeicher.de) war immer vom Leben auf dem Land fasziniert. 1875 zog der gebürtige Kölner nach Unterschondorf. Hier verliebte er sich in die Wirtstochter Theresia Bauer. Leibl hat sie zwar auf keinem Bild namentlich erwähnt, aber vielleicht stand sie ihm Modell für das schöne Mädchen mit weißem Kopftuch. Jedenfalls datiert das Bild aus seiner Zeit am Ammersee.

Die Dorfpolitiker

Was Leibl auszeichnet ist, dass er die Menschen im Dorf ohne genretypischen Kitsch malte, sondern als Individuen und starke Charaktere. Einige seiner bekannten Bilder sind Die Dorfpolitiker oder Das ungleiche Paar.
Beim Brunnenfest hätte er sicher reichlich Motive gefunden und fleißig in den Skizzenblock gezeichnet. 

Brunnenfest
15. August 2015, ab 10:30 Uhr
Wilhelm-Leibl-Platz
Schondorf

2 Gedanken zu „Wilhelm Leibl hätte seine Freude gehabt“

  1. Vielleicht stand die schöne Theresia ja auch Modell für "Das ungleiche Paar" – und der knorrige, hinterlistig grinsende Alte, der das Mädchen, das schelmisch Richtung Maler blickt, besitzergreifend in die Arme nimmt, ist der Vater, der sie nicht frei geben wollte für ihre Liebe …

    Antworten

Schreibe einen Kommentar