Management by walking around

Zu „Schondorfer Seeblick“ hat ein Leser einen ausführlichen Kommentar geschrieben. Ich wollte erst direkt darauf antworten, aber das Thema ist ziemlich umfangreich. Es geht um das Erscheinungsbild unseres Ortes, die Aufgaben der Gemeinde, und um das Weltklima. Darum verpacke ich meine Antwort nun in einen eigenen Beitrag.

Ein gepflegtes und ansprechendes Ortsbild

Bei Schondorfer Seeblick ging es um die Bänke am Uferweg nach Eching. Diese waren damals (August 2014) so zugewachsen, dass vom See nichts mehr zu sehen war. Inzwischen wurden sie wieder freigeschnitten (Freizeitimmobilie mit Seeblick).
Hier nun der Kommentar von Anonym am 13. Oktober 2015, der Übersichtlichkeit halber in zwei Teilen:

Trotz der erfreulichen Mitteilung und meinen relativ späten Anmerkungen dazu, dieses Thema „Bänke mit Aussicht“ ist auch noch zu erweitern, nämlich nicht nur auf dem Weg nach Eching, sondern im gesamten Gemeindegebiet.
Durch bauliche Veränderungen und durch die Vegetation sind einige Bänke in die Jahre gekommen und von Gräsern und Sträuchern überwachsen, schmutzig und vielfach wegen der nicht mehr vorhandenen Aussicht auch bedenklich nutzlos. Empfehlenswert wäre an den Bürgermeister und seine Mitarbeiter insbesondere in unserer kleinen Gemeinde das „Management by walking around“, um ein gepflegtes und ansprechendes Ortsbild stets update zu halten.
Dann würde z.B. auch das problemaussitzende Ordnungsamt (verbreiteter örtlicher Jargon) mal feststellen, dass mehrere Verkehrsschilder teilweise oder sogar ganz von Sträuchern und Ästen zugedeckt und für Verkehrsteilnehmer schwer erkennbar sind.

Es stimmt sicher, dass in Schondorf nicht alles perfekt ist. Mir persönlich sind allerdings noch nicht viele überwachsene, schmutzige oder nutzlose Bänke aufgefallen. Einzige Ausnahme ist eine Bank im Wald nördlich des Landheims, die dort ziemlich vergammelt und nutzlos herumsteht. Allerdings ist der Weg an dem die Bank steht auch nur noch ein Trampelpfad.
Zugewachsene Verkehrsschilder sind mir auch nicht als großes Problem bewusst. Das kann aber daran liegen, dass ich hauptsächlich als Fußgänger unterwegs bin (oder als Radfahrer, aber die kümmern sich bekanntlich überhaupt nicht um Verkehrsschilder).
Aber wie gesagt, es ist sicher nicht alles perfekt.

Morgen nehme ich eine Zange mit

Ich denke, das ist ein Thema, bei dem wir uns selbst an die Nase fassen können. Im Sommer bin ich einige Male an einem verbogenen Radwegschild vorbeigekommen. Jedesmal habe ich mir gedacht: „Morgen nimmst du mal eine Zange mit, und biegst das wieder gerade.“ Habe ich natürlich jedesmal vergessen, bis nach einer guten Woche das Schild vom Bauamt wieder repariert war.

Die kleinen Gesten

Das „Management by walking around“ ist eine gute Idee, die wir alle praktizieren könnten. Ich finde es toll, was z.B. der Schondorfer Kreis oder die Firma Good Boards aus Utting bewegen.
Im Alltag reichen aber oft schon kleine Dinge: Eine Chipstüte aufheben und in den nächsten Papierkorb werfen, einen verdrehten Wegweiser geraderücken, oder der Gemeinde Bescheid sagen, wo etwas geflickt werden müsste (Tel: 08192-9335-0 oder Kontaktformular).  

Tipp an den Bürgermeister

Hier nun der zweite Teil des Kommentars: 

Kleiner Tipp an den Bürgermeister:
Wenn schon Amazonas-Regenwald und Weltklima von wichtiger Bedeutung sind, müssen solche lokale Aufgaben aus mangelnder Zeit delegiert, aber gelegentlich auch kontrolliert werden.
„Schwach angefangen und stark nachgelassen“ wäre übertrieben, aber es gibt so vieles am Ort zu tun und uns Bürger interessieren halt nun mal primär unsere örtlichen Belange.

Regenwald und Parkbänke, Ortsbild und Weltklima – ich mag das nicht gegeneinander ausspielen. Zugegeben, auch mir ist das (lokale) Hemd näher als der (globale) Rock – Dieses Blog ist dafür ja ein beredtes Beispiel.
Andererseits betreffen globale Entwicklungen wie der Klimawandel auch uns in Schondorf. Man kann da sicher nicht darauf warten, dass die Mächtigen der Welt das schon richten werden. Auch wir werden im Kleinen unsere Beiträge leisten müssen (ob Klimapartnerschaften dazu der richtige Weg sind, ist eine andere Frage).

Regenwald und Ammersee

Generell habe ich nicht das Gefühl, dass sich Gemeinde und Bürgermeister zu sehr mit der Klimarettung beschäftigen, und darüber ihre Aufgaben hier am Ort vernachlässigen.
Vielleicht habe ich manche Sachen aber auch einfach nicht mitbekommen.

Wie ist eure Erfahrung? Kommt die Gemeinde bekannten Problemen nach, oder tendiert das Ordnungsamt dazu, die Angelegenheit einfach auszusitzen?

3 Gedanken zu „Management by walking around“

  1. Schmusekurs mit Alexander Herrmann? Ist das so? Ich kann das nicht beurteilen, selber hält man sich ja meistens für völlig objektiv, parteiisch sind immer nur die Anderen. Richtig ist, dass ich Alexander Herrmann gerne mag und finde, dass er einen guten Job macht. Wird mein Blog dadurch zu unkritisch? Ich muss das mal beobachten.

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  2. Es muss in der Tat nicht dramatisiert werden.
    Wenn man, allerdings mit offenen Augen, durch den Ort geht, sind alle beschriebenen Mängel evident. Dazu kommt noch der aktuelle und schlimme Zustand bezüglich der Laubbeseitigung auf den Orts-Straßen. Somit potenzieren sich Ärger und Kritik ständig.
    Beim leichten, aber erkennbaren Schmusekurs von Herrn Ploner zu Alexander, gefällt mir dieser Blog einfach nicht mehr. Zum Ordnungsamt fällt mir leider auch nichts Positives ein.

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  3. Ich habe auch ein schon ein Schild "freigeschnitten", es war das Sackgassenschild bei mir in der Nähe, es war durch wilde Rosenranken zur Hälfte nicht mehr zu sehen. Also habe ich die Gartenschere geholt und es wieder sichtbar gemacht – w#Weil ständig Autofahrer in die Sackgasse reinfuhren und lautstarke Wendemanöver bei uns auf dem Parkplatz veranstaltet haben. Und das ging mir auf die (Hör)Nerven …

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