Der Innenminister setzt auf Holzhausen

Protestveranstaltung am Dampfersteg Holzhausen/Ammersee

Zunehmend verhärtete Fronten in Holzhausen: Die Initiative „Dampfersteg Holzhausen“ will das historische Panorama der Bucht erhalten, das Innenministerium will hier das umstrittene Bootshaus der Polizei bauen.

1.400 Unterschriften

Seit im März 2015 die Pläne bekannt wurden, regte sich der Protest (Dampfersteg Holzhausen). Es formierte sich die Gruppe dampferstegholzhausen.de, deren Petition gegen das Bootshaus von 1.400 Leuten unterstützt wurde (Ein Machtwort vom Ministerpräsidenten?).
Bei der Uttinger Gemeinderatsitzung am 23. April 2015 stellten Vertreter von Polizei und Innenministerium die Pläne für ein Bootshaus vor. Der Andrang war groß, mehrere Hundert Menschen nutzten die Gelegenheit, um gegen den Bau zu protestieren (Holzhausen wehrt sich).

Stegen als Alternative

Hier kam als alternativer Standort auch Stegen ins Gespräch. Das Ministerium sagte zu, diese Variante zu prüfen.
Gleichzeitig wuchs auch die Kritik an der schieren Größe der am Ammersee eingesetzten WSP 7. Der Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann stellte eine offizielle Anfrage zur Nutzung des Polizeibootes (Was sagt das Innenministerium?). Die Antworten zeigten, dass das 300 PS Schiff hauptsächlich Sportboot- und Fischereikontrollen durchführt. Das Innenministerium stellte aber kategorisch fest, dass ein Austausch oder eine Verlagerung der WSP 7 nicht in Betracht gezogen wird.

Nächste Runde am 14. Januar

Jetzt wurde der Initiative mitgeteilt, dass das Innenministerium den Bau des Polizeibootshauses am Holzhausender Dampfersteg im Frühjahr 2016 realisieren will.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärt, dass alternative Standorte in Stegen durchdiskutiert und verworfen wurden, und man schließlich jetzt wieder auf die ursprüngliche Planung zurückgreifen wolle. Es soll nun eine „abgespeckte Version“ werden. Bei der Uttinger Gemeinderatsitzung am 14. Januar will das Innenministerium die Entscheidung darlegen, und Gestaltungsvorschläge für das Bootshaus unterbreiten.

Einvernehmen mit der Bevölkerung

Die Initiative dampferstegholzhausen.de ruft dazu auf, am 14. Januar vor der Gemeinderatssitzung um 19:00 Uhr zum Dampfersteg zu kommen. Man hofft, durch eine starke Präsenz der Bürger die Verantwortlichen zum Umdenken zu bewegen, und noch einmal über alternative Lösungen zu sprechen.
Schon einmal konnte ein ähnliches Projekt verhindert werden. 2005 stoppte der damalige Ministerpräsident Stoiber nach massiven Protesten den Bau eines Polizeiboothauses in St. Alban. „Mir war wichtig, dass hier ein Einvernehmen mit der Bevölkerung gefunden werden konnte und es möglich war, eine einfachere und praktikablere Lösung zu finden„, sagte Stoiber damals.

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