„Mrs. Peel, wir werden nicht mehr gebraucht.“

Du erinnerst dich vielleicht noch an die Fernsehserie „Mit Schirm, Charme und Melone“. Am Anfang jeder Folge bekam Emma Peel immer eine Nachricht von John Steed: „Mrs. Peel, wir werden gebraucht“.
Und Emma sauste los, um zusammen mit Steed die Welt zu retten (oder das Vereinigte Königreich, was aus britischer Perspektive das selbe ist).
Emma wurde gebraucht. Am Ammersee wird EMMA anscheinend nicht mehr gebraucht.

Aus für Elektro-Carsharing

Ein Rückblick: 2012 startete der Verein Verein „Emmissionsfreie Mobilität am Ammersee (EMMA)“ mit dem ambitionierten Projekt, das erste private Carsharing mit E-Mobilen in Deutschland anzubieten. Das Netz rund um den Ammersee wurde zügig ausgebaut.
2014 waren sieben Fahrzeuge an den Standorten Utting, Schondorf, Inning und Dießen im Einsatz. Kostendeckend lief der Betrieb aber nicht, und im Juni 2014 fragte ich in einem Beitrag „EMMA am Ende?„.

Schrittweiser Rückzug

Ende des Jahres war es dann Gewissheit: EMMA verabschiedet sich aus Schondorf. In Schondorf hatten sich nur drei regelmäßige Nutzer gefunden, das war zuwenig. Ähnlich war es in Inning und Dießen, so dass auch diese beiden Standorte geschlossen wurden.
So waren zuletzt nur noch zwei Autos in Utting im Einsatz, die sich vier Nutzer teilten. Jetzt haben die Initiatoren einen Schlussstrich gezogen, der Verein wurde aufgelöst.

Geringer Bekanntheitsgrad

EMMA hatte meiner Meinung nach ein paar hausgemachte Probleme. Zum einen war der Bekanntheitsgrad des Angebots sehr gering. Ich habe praktisch nie jemand getroffen, der diese Carsharing-Möglichkeit kannte.
Zum anderen war die Preisstruktur nicht sehr kundenfreundlich: Man musste erst eine Aufnahmegebühr zahlen, € 500 Kaution hinterlegen, und einen monatlichen Mitgliedsbeitrag entrichten. Die eigentlichen Fahrtkosten wurden dann in einer Mischung aus Zeit- und Kilometerkosten abgerechnet. Das ist bei DriveNow und ähnlichen Angeboten deutlich besser gelöst.

Carsharing auf dem Land

Carsharing hat in ländlichen Gegenden generell einen schweren Stand. In München steht bald an jeder Ecke ein DriveNow Auto. Am Land sind es doch recht weite Wege zu den Stationen, bei denen man die Fahrzeuge abholt und wieder zurückbringt.
Was meinst Du: Könnte Carsharing am Ammersee erfolgreich sein? Wie müsste das Angebot aussehen, damit Du es nutzen würdest?

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