Manchmal ist es ja so, dass einem etwas spontan wahnsinnig gut gefällt, die Begeisterung aber dann recht schnell abflaut. Andererseits entdecke ich oft Dinge, die mich auf Anhieb gar nicht so ansprechen, bei denen die Zuneigung aber mit der Zeit wächst. Die Skulptur „Auftakt“ am Ammersee Skulpturenweg ist so ein Fall.
Eine unauffällige Skulptur
„Auftakt“ ist eine Holzskulptur der Bildhauerin Johanna Widmann aus Egling. Sie steht am Skulpturenweg nahe dem nördlichen Ende, bei der letzten Aussichtsbank vor Eching. Neben der „Reflexion“ von Axel Wagner (Optische Täuschung) ist es vermutlich das unauffälligste Kunstwerk am Ammersee. Wäre da nicht ein kleines Hinweisschild, würden viele Spaziergänge die Skulptur vielleicht gar nicht wahrnehmen.
Johanna Widmann hat den Stamm einer Linde mit der Kettensäge bearbeitet. Allerdings ist sie dabei sehr behutsam vorgegangen. Sie hat sehr dezent die vorhandene Form betont und die Jahresringe herausgearbeitet.
Wie natürlich gewachsen
Eingerahmt von zwei jungen Bäumchen wirkt der Stamm so, als sei er schon immer hier gestanden. Ich war bei der Eröffnung des Ammersee-Skulpturenweges von diesem unauffälligen Objekt nicht sonderlich begeistert. Inzwischen aber gefällt mir diese außergewöhnliche Zurückhaltung von Mal zu Mal besser.
Ich komme mehrmals pro Woche am „Auftakt“ vorbei. Mittlerweile ist es fast so, als würden wir uns gegenseitig zulächeln: Schön, dass Du da bist.
Ganz unauffällig neben der Aussichtsbank am Ammersee |
Der nur dezent bearbeitete Baumstamm |