Barrieren abbauen

Seit 2015 sind sehr viele Menschen zu uns gekommen, die vor den Zuständen in ihren Herkunftsländern geflüchtet sind. Sie erlebten eine Welle der Hilfsbereitschaft, aber auch Misstrauen und Vorurteile, die oft aus Unkenntnis entstehen. Gegen diese Vorurteile kann die Politik etwas tun, und die Website der Gemeinde Pähl finde ich in dieser Hinsicht sehr gelungen.

Wald am Ammersee

Infos zu Flucht und Asyl

Eigentlich hatte ich wegen Informationen zum Birkenallee-Radweg die Website www.gemeinde-paehl.de besucht. Es fiel mir aber auf, dass es dort auch eine Seite „Infos zu Flucht und Asyl“ gibt. Nicht versteckt in irgendwelchen Untermenüs, sondern prominent in der Hauptnavigation auf der Startseite.
Alleine das zeigt schon, dass das Thema in  Pähl ernst genommen wird. Es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für den Unterstützerkreis, dass dieser seine Arbeit auf der offiziellen Plattform der Gemeinde präsentieren kann.

Asylsuchende besser verstehen

Der „Unterstützerkreis Asyl in Pähl“ informiert in regelmäßigen Abständen über die Arbeit mit den Asylsuchenden und hilft, die Lage besser zu verstehen.

Warum sitzen die Geflüchteten immer nur in ihrer Unterkunft? Weil sie kein Geld haben, um einmal raus zu gehen. Warum arbeiten sie nicht? Weil sie nicht dürfen. Warum kochen sie nicht wenigstens selber? Weil sie auch das nicht dürfen.
Wie gesagt: Vorurteile haben oft mit der Unkenntnis der Situation zu tun.

Ein komplexes Thema

Das erklärt auch Bürgermeister Werner Grünbauer in einem Text auf dieser Seite. Er schreibt in klaren und menschlichen Worten über das Thema Asyl. Grünbauer nimmt es ernst, dass manche Mitbürger Bedenken haben, und stempelt sie nicht gleich als Nazis und Rassisten ab. Dass die Meinungsbildung oft sehr oberflächlich erfolgt, findet er Angesichts der Komplexität des Themas nachvollziehbar. Darum sind in dem Text eine Fülle von Informationen verlinkt, um tiefer in die Materie einzusteigen.

Klarheit schafft Vertrauen

Danach habe ich mich noch etwas auf anderen Ammersee-Seiten umgesehen. Ähnlich schön gelöst ist das im Webauftritt von Herrsching www.herrsching.de.
Ich würde mir wünschen, dass andere Gemeinden am Ammersee diesem Beispiel folgen würden. Asyl, Migration und Integration werden uns sicher noch viele Jahre beschäftigen. Die Informationen zu diesen Themen sollten nicht schamhaft in den Untermenüs einer Website versteckt sein. Es ist keine Lösung, möglichst still und unauffällig zu sein, um keine unerwünschten Reaktionen zu provozieren. Ich bin überzeugt, dass auch hier Klarheit Vertrauen schafft.
Natürlich ist die Präsentation im Internet nur ein winziges Mosaiksteinchen bei der Integration von Migranten. Trotzdem können auch solche Kleinigkeiten helfen, Vorurteile zu überwinden und Ängste abzubauen. 

1 Gedanke zu „Barrieren abbauen“

  1. Deine Meinung teile ich. PR + Kommunikation sind gerade beim Flüchtlingsthema das A und O. Und die Präsentation im Internet ist ein wichtiger Punkt dabei. Denn sie zeigt einerseits den Standpunkt der jeweiligen Gemeindevertretung und sie trägt zur Aufklärung bei. Bestenfalls kann sie auch die Kommunikation zu Flüchtlingen unterstützen.

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