Die Mitteilung kam eher lapidar am Ende der Gemeinderatssitzing vom 7. März. Unter dem Tagesordnungspunkt „Bericht aus der nichtöffentlichen Sitzung“ wurde die Entscheidung beim Prix-Gelände verkündet. Unter den Bewerbern hat sich die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH durchgesetzt.
Wohnraum im Einheimischenmodell
Es war ja schon länger gemunkelt worden, dass aus dem Feld der Bewerber zwei Kandidaten in die endgültige Auswahl gekommen seien. Zwischen diesen beiden Angeboten musste sich der Gemeinderat entscheiden, und die Wahl viel auf Wüstenrot. Ebenfalls bestätigt wurde, dass Wüstenrot das gesamte Gelände bebauen wird. Zumindest theoretisch hatte es ja auch die Möglichkeit gegeben, das Areal in verschiedene Baulose aufzuteilen.
Was letztlich den Ausschlag gegeben hat, weiß ich nicht. Bewertet worden war die architektonische Qualität, das Nutzungskonzept, ökologische Aspekte und (natürlich) der angebotene Preis.
Wie alle Bewerber musste sich auch Wüstenrot verpflichten, dass ein Drittel der Wohnungen zu sozialverträglichen Preisen angeboten wird. Für diese Wohnungen gibt es ein Einheimischenmodell, für das man sich hier bewerben kann. Das erwähne ich extra, weil ich erst neulich wieder gehört habe, dass „die Einheimischen wieder leer ausgehen werden“.
Erfahrener Bauträger
Bei der Entscheidung hat sicher die lange Erfahrung dieses Bewerbers eine Rolle gespielt. Das als Hausbau Wüstenrot gegründete Unternehmen baut seit 1949 Wohnquartiere. In diesen rund 70 Jahren wurden über 23.000 Wohneinheiten errichtet. Zumindest ist das kein Bauträger, bei dem man befürchten muss, dass er auf halbem Weg Pleite macht. Ich habe mir auf der Website einige der aktuellen Projekte angesehen, und finde, das sieht nicht schlecht aus.
Wüstenrot hat den Gemeinderat anscheinend mit einem ähnlichen Projekt in Fürstenfeld-Bruck beeindruckt, dem Parkquartier Bruck. Auch hier hat der Bauträger, wie in Schondorf, mit dem Münchner Architekturbüro Knoop&Rödl zusammen gearbeitet.
Jetzt beginnen wohl die offiziellen Verkaufsverhandlungen mit dem Anbieter, wobei hier keine größeren Schwierigkeiten zu erwarten sind. Ungemach könnte aus einer anderen Ecke drohen. Es gibt Gerüchte, dass einer der unterlegenen Bewerber gegen das Auswahlverfahren klagen will. Wenn das stimmt, könnte es das Projekt doch noch in die Länge ziehen.
Aktualisierung 14. März: An diesen Gerüchten ist anscheinend nichts dran. Gemeinderat Rainer Jünger hat mir bestätigt, dass der Gemeinde nichts von einer drohenden Klage gegen die Vergabe bekannt sei. Es könnte also schon bald mit den Bauarbeiten losgehen.
Gefällt dir mein Blog? Neue Beiträge automatisch per Email erhalten