Das im Juli veranstaltete Mobilitätsforum in Dießen hat bereits zu einem ersten Ergebnis geführt. Am 2. August wurde die Mitfahrbank Schondorf aufgestellt. Wer eine Mitfahrgelegenheit sucht, setzt sich auf die Bank und zeigt mit einem der klappbaren Schilder das gewünschte Ziel an. Wie er oder sie dann wieder nach Schondorf zurück kommt, ist eine andere Frage.
Mitfahrbank Schondorf
Das von der Initiative mobi-LL (http://mobi-ll.de/) veranstaltete Forum in Dießen diskutierte Möglichkeiten alternativer Mobilität in der Ammersee-Region. Die drei Themenschwerpunkte waren öffentlicher Personenverkehr, Radfahren und eben Carsharing/Mitfahren. Zu letzterem Punkt hat die Transition Region Ammersee (http://www.transition-region-ammersee.de/) in Schondorf jetzt Nägel mit Köpfen gemacht, und eine Mitfahrbank aufgebaut. Unterstützt wurden sie dabei vom Verein Ammersee Gemeinsam (https://www.gemeinsam-ammersee.de/). Der Schondorfer Thomas Lenhart (http://www.atelier-lenhart.de/) zimmerte eine recht schicke Bank aus Stahl und Eschenholz. Diese steht jetzt am nördlichen Ortseingang, nahe des Feuerwehrhauses.
Das ist ein günstiger Standplatz, weil er von der Staatsstraße her gut zu sehen ist, und Autos hier problemlos anhalten können. Außerdem bietet der große Baum angenehmen Schatten. Neben dem Schild „Mitfahrbank“ gibt es eine Reihe klappbarer Tafeln, mit denen man sein Ziel anzeigen kann. Aktuell sind das Landsberg, Utting, Dießen, Geltendorf und die S-Bahn Station in Türkenfeld.
So eine Mitfahrgelegenheit löst sicher nicht alle Verkehrsprobleme, aber sie könnte ein Baustein für eine zukunftsfähige Mobilität sein. Für Menschen ohne eigenes Auto ist es ganz schön schwierig, andere Orte am Ammersee oder die Kreisstadt Landsberg zu erreichen. Hier kann die Mitfahrbank Schondorf das etwas dünne Bahn- und Busnetz ergänzen. Hoffentlich wird das Angebot angenommen, und die Mitfahrer versauern nicht auf der Bank. Ich werde jedenfalls in Zukunft die Augen offen halten, falls ich mal mit dem Auto unterwegs bin.
Es braucht ein Netzwerk
Anfang der 80er habe ich in einem Unternehmen gearbeitet, das eines der ersten Faxgeräte hatte. Das war im Prinzip eine tolle Sache, nur gab es kaum jemand, dem wir Faxe schicken konnten. So ähnlich sehe ich das auch mit den Mitfahrbänken. Richtig interessant wird es erst, wenn es ein ganzes Netz davon gibt.
Es geht ja nicht nur darum, wie ich nach Landberg oder Türkenfeld komme. Beides sind nette Orte, aber ich will dort nicht meinen Lebensabend verbringen, sondern wieder nach Schondorf zurückfahren. Jetzt hoffe ich, dass Geltendorf, Utting, Dießen, Türkenfeld und Landsberg möglichst bald dem Schondorfer Vorbild folgen, und auch solche Bänke installieren.
Wie findet ihr die Idee? Würdet ihr Mitfahrer mitnehmen, oder die Bank einmal selbst ausprobieren?
Hallo Leopold, danke für dein Kommentar. Ja das würde ich gern machen. Schondorf soll hier Vorreiter sein und diese tolle Idee soll optimal funktionieren. Ich hoffe auf Rückenwind der Gemeinderat. Bei den Warnschilder hätte man noch Zeit sich zu überlegen… würde ich jemand mitnehmen? Sitz dar Jemand? und Wo muss der /die hin?
Gibt es ein Ideen-Box bei der Gemeinde?
Oder geht das üblicherweise per Brief an dem Bürgemeister?
Mir gefällt Deine Idee mit den Hinweisschildern. Ich denke, der beste Weg ist, dass Du dem Bürgermeister deinen Vorschlag schreibst. Der Gemeinderat dürfte vermutlich aufgeschlossen dafür sein, vauch weil es keine großen Investitionen erfordert.
Eine Klasse Initiative!
Ich vergesse aber oft zu schauen ob jemand auf der Bank sitzt!
Für Vergessliche und Blinden wie ich…
Warnschilder an beide Seite : Achtung Mitfahrbank…100 Meter……50 Meter….. eine Idee?
Ich finde das eine sehr gute Idee. Du solltest die Gemeinde darauf ansprechen.
Super Idee, es geht nur miteinander. Die Oktoberfestmetropole ist als Schild bereits vorhanden. Heute saß ich auf der Bank und ein Motorradfahrer wollte mich mitnehmen. Mir fehlte leider nur der Helm. Schon allein als ein Bewußtseinsmacher für das eigene „Autoalleinfahren“ dient die Bank ja schon. Letzte Woche nahm ich eine Dame mit nach Utting auf meinem Weg nach Dießen. Macht Freude!
Mitfahrbankerl sind ein guter Start, um auf diese ergänzende Mobilitätsalternative zum ÖNV, eBike- und Radfahren aufmerksam zu machen und damit den Besetzungsgrad im Auto zu erhöhen.
Um Pendlern und deren Arbeitgebern eine zuverlässige und vertrauenswürdige Mitfahr-Lösung zu ermöglichen, bietet die two-ride UG mit B2Ride.org Business Ridesharing eine organisationsübergreifende und stadtteilbezogene Mitfahr-Community.
Ah, danke Leo!
Dann kann ich also problemlos jemanden mitnehmen. Hab aber auf den Bänkchen noch niemanden sitzen sehen.
Ich persönlich finde es eine super Idee! Zu einem fährt man eh meist allein zum Zielort und zum anderen ist es “ offiziell “ wenn ich jemand anderes mitnehme oder ich mitgenommen werden. Nicht so negativ behaftet, wie eben früher beim “ trampen“ oder „per Anhalter“ fahren. Bin gespannt wie es angenommen wird…
Irgendwie fehlt doch da das Oktoberfest, oder wo das noch gleich immer stattfand ?!
Irgendwie erinnere ich mich, dass das Mitnehmen „fremder“ Personen nicht so unkompliziert ist – wegen der Haftung bei einem Unfall und entsprechender versicherungstechnischer Probleme. Weißt du diesbezüglich mehr, lieber Leo?
Hallo Renate, ich habe dazu eine Pressemeldung der HUK Coburg Versicherung gefunden. Demnach ist das risikolos, weil eventuelle Ansprüche der Mitfahrer durch die Kfz-Haftpflichtversicherung gedeckt sind: https://www.presseportal.de/pm/7239/3636872