Das Klassikfestival AmmerSeerenade hat schon eine Reihe ungewöhnlicher Spielorte: Vom Landheim Internat bis zum Braunviehstall, von der Kapelle beim Wangerbauer bis zur Klosterkirche (AmmerSeerenade mit Anne-Sophie Mutter). Heuer kommt auch noch ein AmmerSeerenade Schiff dazu. Mit der MS Utting kann man am 21. September eine musikalische Kreuzfahrt auf dem Ammersee machen.
Das AmmerSeerenade Schiff
Angekündigt ist die Veranstaltung als „Musik Hop-on-Hop-off auf dem Ammersee“. Das stelle ich mir ein bisschen schwierig vor, weil von der genauen Route und den Zwischenstationen nichts bekannt ist. Die einzige Möglichkeit zum Hop-on ist also der Start am Dampfersteg in Stegen. Das Hop-off werden wohl auch die wenigsten Besucher nutzen. Warum sollte man das AmmerSeerenade Schiff wieder verlassen, wenn das Programm aus lauter hochkarätigen Musikern besteht?
Von Paraguay nach Andalusien
Der Name Kiko Pedrozo (http://www.kiko-pedrozo.de) ist vielleicht nicht jedem geläufig, auch wenn man seine Musik ziemlich sicher schon gehört hat. Mit seiner paraguayischen Harfe hat er den Sound der “Los Paraguayos“ bestimmt, und war bei dem „Sound of Islands“ Projekt von Willy Astor mit dabei. Auch in den Spielfilmen „Die weiße Massai“ und „Nirgendwo in Afrika“ war Kiko zu hören. Auf der MS Utting spielt der Harfenist zusammen mit dem virtuosen Flamenco-Gitarristen Ricardo Volkert (http://ricardo-volkert.de). Ihn kennt man gut von seinen Auftritten rund um den Ammersee, zuletzt mit „Locos por la Rumba“ in Herrsching. Auch Volkert ist ganz in der feurigen Leidenschaft spanischer und lateinamerikanischer Musik zu Hause. Zusammen werden die beiden den Ammersee gefühlt einige Hundert Kilometer nach Süden verlegen.
Das Cello rockt
Klassischer, aber keineswegs weniger leidenschaftlich wird es mit twoWell (https://www.polt.info/werk/twowell). Dahinter stecken die Geschwister Maria und Matthias aus der Well-Familie (Biermösl-Blosn, Wellküren). Egal ob sie Brahms oder Gulda, Volksmusik oder Jazz spielen, im Vordergrund steht immer die pure Freude an der Musik. Sie „rockten mit Cello und Geige den ausverkauften Herkulessaal,“ schrieb ein begeisterter Kritiker nach einem ihrer Konzerte.
Als Viertes mit an Bord ist PentAnemos (http://www.pentanemos.de). Wer in der Schule noch Griechisch gelernt hat, kann sich aus Pent=Fünf und Anemos=Lufthauch zusammenreimen, dass es sich um ein Bläserquintett handelt. Die Kombination aus Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott gilt vielen Kennern als das Non-Plus-Ultra der Bläsermusik, vergleichbar mit dem Quartett bei den Streichern. Hauptberuflich spielen die fünf beim Bayerischen Staatsorchester und der Bayerischen Staatsoper. Als PentAnemos erweitern sie das Repertoire der Klassik, und versuchen sich an experimentellen Ideen und neuen Herausforderungen. Auch hier steht der Spaß an der Musik im Vordergrund. Das Bläserquintett spielt virtuos aber leicht, gewichtig aber trotzdem witzig.
Mit PentAnemos schließt sich gewissermaßen der Kreis zu Kiko Pedrozo, denn sie kommen gerade von einer sehr erfolgreichen Südamerikatournee zurück.
Musik Hop-on-Hop-off auf dem Ammersee
Dampfersteg Stegen am Ammersee
21. September 2018, 15:00 Uhr
Tickets € 49
http://www.ammerseerenade.de
Klasse, was am Ammersee so alles stattfindet!