Zum Ende der Ausstellung Weltenraum im Schondorfer studioRose (https://studiorose.de/) gibt es noch ein Programm für alle Sinne: Die Bilder von Jan Davidoff, Musik von Silke Hohagen und Texte von Claus-Peter Lieckfeld, Katalin Fischer und Marie Waldburg. Den Anfang machte am 21. Juni der in Windach lebende Lieckfeld, der sein neues Buch Die Wiederkommer vorstellte.
Texte, Musik und Bilder
Wegen der aktuellen Coronabeschränkungen wäre eine Veranstaltung im kleinen studioRose schwierig geworden. Zum Glück herrschte an diesem Abend schönes Wetter, und es wurde eine Lesung im Freien. Rund vierzig Besucher verteilten sich in angemessenem Sicherheitsabstand im Garten neben dem studioRose. Für den musikalischen Rahmen sorgte Sängerin Silke Hohagen, begleitet von Katja Brandl Köhlen am Klavier. Zu hören waren Klassiker wie Summertime und Wonderful World, und einiges von Konstantin Wecker. Alles mit einer verträumten, melancholischen Grundstimmung, die gut zu dem lauen Sommerabend passte.
Nach der Lesung gab es noch Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor, und zu einem Besuch im atelierRose, wo Jan Davidoff aktuell als Artist-in-Residence arbeitet (Jan Davidoff im atelierRose).
„Die Wiederkommer“ von Claus-Peter Lieckfeld
Das Thema von Claus-Peter Lieckfeld ist die Natur und unser Umgang mit ihr. Das begann schon in den 1980er Jahren, als er Gründungsmitglied und Redakteur der von Horst Stern herausgegebenen Zeitschrift Natur war. Tier- und Umweltschutz behandelte er in Artikeln für praktisch alle namhaften deutschen Magazine, in Kabarettbeiträgen, in zahlreichen Sachbüchern und auch in erfolgreichen Romanen, wie z. B. Die Flucht des großen Jägers.
In Die Wiederkommer geht es um die Tiere, die bei uns langsam wieder heimisch werden, wie Wölfe, Luchse oder Bären. Nicht immer zur Freude der Menschen. Lieckfeld las einen Text über den Konflikt zwischen Biber und Mensch, konsequent aus der Perspektive des Tieres geschildert. Ich fand diesen Text sehr eindringlich, weil er das Verhalten des Bibers nachvollziehbar macht, ohne ihn kitschig zu vermenschlichen.
Geschichten starker Frauen
Weiter geht es diesen Freitag, 26. Juni. Um 18:00 Uhr liest Katalin Fischer. Die Journalistin, Autorin und Regisseurin lebte in Budapest, München, Paris, Tel Aviv und jetzt in Dießen. Sie schrieb für Stern und Geo, für Welt und SZ. Heute macht sie Sendungen für das Radio, und die Bandbreite geht dabei von Benvenuto Cellini bis zu Billy Wilder, von Absynth bis zu Teufelsanbetern. Darüber hinaus hat sie auch noch ihre eigene Theatertruppe, Die Virtuelle Companie (https://virtuelle-companie.de/). Sie hat also schon einiges erlebt, und manches davon als kleine Anekdoten niedergeschrieben. „Pralinen des Lebens“, nennt sie diese Erfahrungen, „bittere, süße und solche, über die man lachen kann.“
Den Abschluss der kleinen Reihe bildet am 28. Juni eine Lesung von Marie Waldburg. Seit Ende der 70er Jahre berichtete sie aus der High Society, zuerst für die Abendzeitung, später für die Bunte. Ihr Ruf war so legendär, dass sogar Helmut Dietl für sie einen Gastauftritt in seine Fernsehserie Kir Royal schrieb. Natürlich hat sie im Laufe ihrer Karriere viele interessante Menschen kennengelernt, wobei ihre Leidenschaft immer der Kunst und der Kultur galt. Dementsprechend liest sie im studioRose aus Die Künstler vom Ammersee.
Weltenraum – Lesungen und Musik
21. Juni, 18:00 Uhr, Claus-Peter Lieckfeld
26. Juni 2020, 18:00 Uhr: Katalin Fischer
Juni 2020 11:00 Uhr: Marie Waldburg
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
www.studioRose.de