Da lässt sich was machen

Das Schicksal der Schondorfer Güterhalle beschäftigt dieses Blog schon seit den ersten Veröffentlichungen, also seit 2014. Der letzte Beitrag dazu liegt allerdings schon länger unveröffentlicht auf meinem Schreibtisch, wie ich bereits unter Liegengebliebenes geschrieben habe. Es geht dabei um die Aktion Lost Traces.

Das Lost Traces Projekt

Bei diesem Projekt haben Studierende am Ammersee Gymnasium erkundet, was man aus leerstehenden Gebäuden rund um den Ammersee machen könnte. Die Präsentation der Ergebnisse fand witzigerweise in genau einem solchen Objekt statt, nämlich in der Güterhalle am Uttinger Bahnhof (Lost Traces).

Ausstellung Lost Traces
Lost Traces Präsentation in Utting

Eine der Projektideen beschäftigt sich mit der Güterhalle am Schondorfer Bahnhof. Das Konzept stammt von einer Schülerin aus Schondorf. Mit ihr hätte ich gerne über die Details gesprochen und vielleicht noch ein paar Photos gemacht. Leider ist das nie zustande gekommen. Mal hatte ich keine Zeit, mal sie nicht, und so blieb mein Textentwurf liegen. Hier also mit einiger Verspätung die Projektidee zur Nutzung der Schondorfer Güterhalle.

Geschichte, Kunst und Kulinarik

Die Projektarbeit beginnt mit dem Satz: „Mit der Verwahrlosung historischer Gebäude geht ein wichtiger Teil unserer Geschichte verloren … Leider ist das Interesse der Gemeinschaft an solchen Gebäuden oft nicht stark ausgeprägt.“
Wie wahr.

Nutzungskonzept für die Schondorfer Güterhalle

Der Vorschlag für eine Belebung der Güterhalle beruht auf drei Säulen. Zum einen soll ein kleines Café eingerichtet werden. Es soll aber nicht nur ein gemütlicher Treffpunkt am Bahnhof sein, sondern gleichzeitig etwas über Schondorfs Geschichte erzählen. Alte Photos und Schautafeln zeigen, wie sich der Ort entwickelt hat. Das soll das in der Einleitung angesprochene „Interesse der Gemeinschaft an unserer Geschichte“ wecken. Der dritte Aspekt ist dann die Kunst. Das Café ist gleichzeitig als Ausstellungsraum gedacht, in dem im Wechsel Kunst aus der Region präsentiert wird. Dazu soll auch der Außenbereich mit einbezogen werden, um nicht nur Bilder, sondern auch Skulpturen und Installationen zu zeigen.

Schließlich sieht der Plan noch einen kleinen Kiosk vor. Der hätte die Form eines alten Güterwagens und würde an der Nordseite des Gebäudes stehen.

Kiosk vor der Schondorfer Güterhalle

Mir ist schon klar, dass die Baufachleute hier jede Menge Schwierigkeiten sehen. Was ist mit der Wärmedämmung, dem barrierefreien Zugang, dem Brandschutz, der Stellplatzverordnung, den Fluchtwegen, den Hygienevorgaben in der Gastronomie, und vielen anderen Vorschriften?

Das sind sicher alles berechtigte Einwände. Vielleicht ist das Café in der Schondorfer Güterhalle tatsächlich etwas optimistisch gedacht. Nur glaube ich, dass man am Anfang eines Projektes öfters einmal die Möglichkeiten sehen sollte, und nicht zuerst die möglichen Probleme. Es kann doch keine Lösung sein, vor lauter Ängstlichkeit und Bedenken gar nichts zu tun, und das Gebäude langsam verfallen zu lassen.

Brauverein in der Schondorfer Güterhalle?

Deshalb freue ich mich über jede Idee, die zeigt, dass sich hier etwas machen lässt. Neben dem hier beschriebenen Café gibt es inzwischen noch einen weiteren Vorschlag zur Nutzung der Güterhalle. Bei der Abstimmung zum heurigen Bürgerbudget tritt auch der neu gegründete Schondorfer Brauverein an (Hopfen und Malz). Der würde gerne eine gemeinschaftliche Brauanlage in der Güterhalle aufbauen. Ich bin gespannt, wie viel Anklang dieses Projekt in Schondorf findet: https://buergerbudget.schondorf-ammersee.de/projekte-2020-21/entry/43/?gvid=3404

2 Gedanken zu „Da lässt sich was machen“

  1. Es wäre wirklich toll, wenn wir es gemeinsam schaffen könnten, die Güterhalle wieder zu beleben, wo sie ja weiter mitten im Ort steht. Man könnte das toll herrichten und vielleicht kann sich die wohl eher zeitweise besetzte Brauerei ja den Platz mit einem Café teilen.
    Wenn man dann noch die Straße für den Verkehr sperren würde… Man kann ja träumen :).

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  2. Ich denke, was in vielen Orten fehlt wäre vielleicht eine art „Tagespflege“ für ältere Menschen, die vielleicht nicht mehr so viel raus kommen. Ich sehe dieses Thema – auch von Berufswegen – in den nächsten Jahren als absolute l wichtig an. Natürlich stellt sich auch hier die Frage wer das machen kann? ggf. in Verbindung mit einem Pflegedienst?Ist nur mal ein Gedanke 🙂

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