Sorgen und Nudeln

Ihr habt das sicher auch schon einmal im Internet gelesen: „Sorgen sind wie Nudeln. Man macht sich immer zu viel davon.“ Ich weiß nicht, von wem dieser Spruch stammt, aber es ist etwas Wahres dran. Wenn man zu viel von etwas hat, sollte man vielleicht einfach jemand anderem etwas davon abgeben.

Zuviel Nudeln

Fangen wir mit den Nudeln an, das mit den Sorgen ist etwas komplizierter. Wer sich zuviel Spaghetti Aglio e Olio gekocht hat, muss die nicht ins Klo kippen. Für solche Fälle gibt es seit letztem Jahr den Lebensmittel Fairteiler Schondorfer Kühlschrank auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses (Fairteiler sucht Plätzchen). Man kann die Nudeln einfach in eine Plastikdose packen und im Kühlschrank abstellen. Irgendwer freut sich sicher, auf diese Weise zu einem schnellen Abendessen zu kommen (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/lebensmittel-retten-schondorf-1.4995017).

Der Schondorfer Kühlschrank für Sorgen und Nudeln

Das Verfahren bietet sich speziell jetzt nach Weihnachten und Silvester an. Die Plätzchen von Tante Herta, die Bonbonniere von Onkel Fritz, oder die übrig gebliebenen Käsecracker– alles ein Fall für den Schondorfer Kühlschrank. Nur bei alkoholischen Getränken sollte man vorsichtig sein. Der Kühlschrank ist auch für Kinder frei zugänglich. Wer also eine Flasche schottischen Single Malt entsorgen will, wendet sich besser direkt an mich.

Schondorfer Kühlschrank

„Deine Sorgen möchte ich haben“

Jetzt zu den Gemeinsamkeiten von Sorgen und Nudeln. Natürlich gibt es im Leben ganz ernsthafte Sorgen. Nach meiner Erfahrung grübeln wir aber auch oft genug angestrengt über Dinge, die sich im Nachhinein als recht belanglos erweisen. Wir machen uns eher zu viel als zu wenig Sorgen, genauso wie die Portion Nudeln meistens zu groß ausfällt. Soll ich auf das neueste Smartphone umsteigen? (Nein, brauchst Du nicht) Soll ich die teuren Schuhe kaufen? (Ja, unbedingt) Soll ich mich vegan ernähren? (Probier einfach aus, wie es sich für Deinen Körper anfühlt)

Vielleicht kann der Schondorfer Kühlschrank auch bei manchen Sorgen helfen. Einfach die bohrenden Fragen auf einen Zettel schreiben, und im Fairteiler deponieren. Erstens haben viele Sorgen, genau wie Lebensmittel, ein Ablaufdatum. Wenn sie eine Zeitlang im Kühlschrank liegen, schrumpeln sie und werden unbedeutend. Dann kann man sie in Ruhe ent-sorgen. Zweitens werden Sorgen oft alleine schon dadurch kleiner, dass man sie ausformuliert und aufschreibt. Und drittens werden sie im Fairteiler vielleicht von jemand gefunden, der genau auf solche Probleme gewartet hat, um sie ruckzuck zu lösen. Man hört ja oft genug den Spruch: „Deine Sorgen möchte ich haben.“

Also bringt eure überschüssigen Nudeln und Sorgen zum Schondorfer Fairteiler. Vielleicht geht es euch und anderen danach besser.

7 Gedanken zu „Sorgen und Nudeln“

  1. Ich finde die Idee mit dem kühlschrank auch super. Aber gerade mit Fallobst, wie jetzt mit den Zwetzschgen oder Birnen, die haufenweise rumliegen und keiner erntet, funktioniert der Kühlschrank nicht. Kann man da nicht einen Zettel reinlegen und Telefonnummer draufschreiben, so dass man sich direkt dort meldet und einfach dann selbst das Fallobst zusammen“klaubt“ ? Eine neue Schondorferin

    Antworten
  2. Ich finde das auch eine wunderbare Idee, es gibt auch in schondorf viele Bedürftige Menschen die auch mal die Nudeln mit ihren Sorgen weg essen in dieser komplizierten Zeit, ich bin optimistisch tutto andra bene !! Grüße Claudia Monaco

    Antworten
  3. wie schön, kenne den Kühlschrank, aber das „Sorgen-Ablagern“ noch nicht. bin nicht aus schondorf, finde aber immer wieder sehr kreative und ansprechende Ideen/Innovationen dort. gratuliere schondorf für ihre klasse menschen. (evtl. wird schondorf der nabel der welt 🙂 ). grüße ….

    Antworten
    • Wie, Schondorf ist noch nicht der Nabel der Welt?
      🙂
      Es stimmt schon. Hier leben wirklich viele Menschen, die sich in den verschiedensten Bereichen für die Gemeinschaft engagieren.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar