Wie bei allen Kultureinrichtungen war auch der Start im studioRose heuer schwierig. Aber jetzt geht es endlich wieder los. Diesen Freitag eröffnet die erste richtige Ausstellung des Jahres, nämlich Gespiegelt (https://studiorose.de/2021/06/05/gespiegelt/). Danach geht es Schlag auf Schlag weiter mit Konzerten, Lesungen, Bildern und musikalischer Comedy. Hier ein kleiner Ausblick.
Eine schwierige Zeit
Das studioRose hat den Lockdown kreativ genutzt und Projekte ermöglicht, die im normalen Ausstellungsbetrieb nicht möglich gewesen wären. Im Winter arbeitete der Photograph Yorck Dertinger im atelierRose an seiner Serie Schondorfer Portraits (https://studiorose.de/2020/10/01/schondorfer-portraits/). Anschließend nutzte Axel Wagner das studioRose für sein Langzeitprojekt Die Höhle (Erhöhlung). Wer keine Gelegenheit hatte dieses Höhlenabenteuer selbst zu erkunden, findet auf YouTube eine ausführliche Dokumentation: https://youtu.be/_Emb9_qqOrY
Start im studioRose
Jetzt sind die Coronabeschränkungen größtenteils aufgehoben, und wir können Ausstellungen wieder gemeinschaftlich erleben. Den Auftakt macht ab 11. Juni Gespiegelt. Spiegelbildlich gegenüber stehen sich Menschenbilder von Heinz Rose (1902-1971) und Leila Morgenstern (geb. 1971). Ein künstlerischer Dialog über den Abstand von mehr als einem halben Jahrhundert hinweg. Gespiegelt wird aber auch die Rolle von Kunstwerken und Betrachtenden. Wer sieht hier eigentlich wen an?
Eine Woche später, am 19. Juni dann der erste Live-Auftritt im studioRose. Luise Loué und Stefan Noelle treten mit ihrer Tour d’amour Schuld war nur der Fenchel auf. Ich habe die beiden schon einmal bei einem kurzen Auftritt im Tiny House in Utting gehört. Eine so charmante Präsentation des Themas Liebe habe ich noch selten erlebt. Loué und Noelle sind ernsthaft ohne Verbiestertheit, sind witzig ohne Klamauk.
Trommel und Ziehharmonika im studioRose
Weiter geht es am 26. Juni mit dem Meistertrommler Hadi Alizadeh. Sein Auftritt ergänzt die Ausstellung Gespiegelt, denn genau wie Leila Morgenstern ist auch er in Teheran geboren und lebt seit vielen Jahren in Deutschland.
Am 3. Juli kommt ein alter Bekannter ins studioRose. Johannes Sift mit seiner „Quetschen“ war schon letztes Jahr zweimal im studioRose zu Gast (https://studiorose.de/2020/07/28/johannes-sift-spielt-im-studiorose/). Diesmal kommt er mit seinem Trio Quetschendatschi. Johannes Sift, Sabrina Walter und Stefan Hegele sind tief in der Volksmusik Oberbayerns verwurzelt, gehen musikalisch aber weit darüber hinaus, bis nach Russland und Amerika (https://studiorose.de/2021/05/30/quetschendatschi/).
Künstlergenossenschaft königlich privilegiert
Anschließend können wir uns auf die nächste Ausstellung freuen. Zwei Künstler der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 kommen nach Schondorf. Enzo Arduini, langjähriges Mitglied der MKG, und Nikos W. Dettmer, seit 2018 Präsident der MKG, zeigen ihre Werke zum Thema „Reise“. Besonders gespannt bin ich dabei auf Dettmer, der ein Meister der Feinmalerei ist. Seine Bilder sind unglaublich detailliert, selbst wenn sie so klein sind, dass sie nur unter einer Lupe betrachtet werden können (https://studiorose.de/2021/02/20/eine-reise-voller-gegensaetze/).
im Juli steht dann auch noch ein Auftritt des „beflügelten Mannes“ Klaus Kohler an. „Beflügelt“ ist er, weil er sein Kabarettprogramm Vorgespielte Höhepunkte am Flügel präsentiert. Die Süddeutsche Zeitung nannte ihn liebevoll einen Pianeur, ein Mischwesen aus Pianist und Charmeur. Man sieht also, dass der Start im studioRose heuer zwar zwangsweise verspätet, dafür aber sehr schwungvoll in das Ausstellungsjahr geht.
Offenlegung: Ich betreue ehrenamtlich die Website https://studiorose.de/