Ästhetisches ist der Titel einer Videoinstallation, die Harry Sternberg in seinem raumB1 am Uttinger Bahnhof organisiert (http://raumb1.de/). Es ist ein partizipatives Projekt des Künstlerduos Franziska Koppmann und Valentin Hesch. Alle Menschen rund um den Ammersee sind eingeladen, dabei mitzumachen. Dazu schickt man ein Video per https://wetransfer.com/ an franziska.koppmann@online.de.
Der raumB1
Schon seit vielen Jahren ist Harry Sternberg in der Kulturszene am Ammersee-Westufer ausgesprochen rührig (Ein Tassilo für Harry). Er hat das ehemalige Fremdenverkehrsbüro neben dem Uttinger Bahnhof zu einer kleinen Galerie gemacht. Hier zeigt er im Wechsel bekannte Namen und junge Kunstschaffende. Im Mai war ein Rückblick auf das Werk des Malers Hans Dumler zu sehen (Bericht in der SZ: https://sz.de/1.5273906). Im September wird er den raumB1 Franziska Koppmann und Valentin Hesch zur Verfügung stellen. Die beiden konzipieren speziell für diese Ausstellung die Videoinstallation Ästhetisches.
Kunst zum Mitmachen
Das Konzept dabei ist, dass alle mitmachen können, die am Ammersee leben. Wer Lust hat, schickt ein kurzes Handy-Video im Querformat ein. Das Video soll mindestens eine und höchstens zwei Minuten lang sein. Koppmann und Hesch werden aus dem eingesandten Material die Videoinstallation zusammensetzen, wobei alle Teilnehmenden anonym bleiben.
Das sollte nicht weiter schwierig sein, denn an Schönheit herrscht am Ammersee kein Mangel. Die Motive reichen vom glitzernden Sonnenlicht auf den Wellen, über den See im Frühnebel und Schwäne, die elegant über das Wasser gleiten, bis zu unseren schönen Kirchen oder dem geröteten Himmel der Abenddämmerung. Wahrscheinlich haben die meisten von uns massenhaft solche Aufnahmen auf dem Handy. Es gibt bei uns eben immer wieder Momente, die so schön sind, dass man sie aufbewahren möchte. Es ist fast ein bisschen zu einfach, Ästhetisches am Ammersee zu finden.
Schönheit im Alltag
Wie es auch anders geht, hat die letzte Ausstellung im raumB1 gezeigt. Dabei präsentierten Harry Sternberg und Thorsten Fuhrmann unter dem Titel opposites and dialogues jeweils paarweise angeordnete Photos. Beide haben diese Aufnahmen ganz ohne aufwändige Kameras, teure Objektive oder spezielle Filter gemacht. Diese Schnappschüsse leben ganz vom photographischen Blick für ungewöhnliche Motive.
Völlig triviale Dinge wie Flickstellen im Asphalt, Heizungsröhren oder weggeworfenes Plastikbesteck bekommen die Anmutung von Kunstwerken. Ein kleiner Trost für alle, die opposites and dialogues versäumt haben: Zu der Ausstellung ist im icon Verlag ein Heft mit allen Photographien im erschienen: https://so-viele.de/hefte/heft73.html
Das Heft und die Ausstellung sind möglicherweise eine Inspiration, das Schöne am Ammersee einmal nicht an den üblichen Orten zu suchen. Wer sich dann mit seinen Fundstücken an der Installation Ästhetisches beteiligen möchte, hier noch einmal die Vorgaben: Handyvideo im Querformat, mindestens eine, höchstens zwei Minuten lang. Einsendung per https://wetransfer.com/ an franziska.koppmann@online.de.