Geschafft!

Im Mai hatte ich noch darüber spekuliert, ob es die Nominierten schaffen würden, einen SZ Tassilopreis 2021 an den Ammersee zu holen (Der rattenscharfe Tassilo Kulturpreis). Seit kurzem ist es nun amtlich: Das ELLE Kollektiv aus Schondorf gehört dieses Jahr zu den Preisträgern. Ich gratuliere Elisabeth-Marie Leistikow, Luis Lüps und Louis Panizza ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.

SZ Tassilopreis 2021

Die Süddeutsche Zeitung lobt das ungewöhnliche Konzept, das die drei selbst als immersives Dorftheater beschreiben: „Momente der Irritation werden von den Künstlern bewusst herbeigeführt: Wenn gängige Reaktionsmuster und Normen gestört werden, öffnen sich völlig neue Begegnungsräume“ (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/auszeichnung-tassilo-preis-fuer-elle-kollektiv-1.5341022).

ELLE Kollektiv: Das Meditier
ELLE Kollektiv und das Team von „Das Meditier“

Wie das funktioniert, konnten wir in Schondorf vor wenigen Wochen erleben. Im August zeigte das ELLE Kollektiv am und auf dem Ammersee seine neueste Produktion Das Meditier (Antonin Artaud trifft Weißes Rössl). Es ist der dritte Teil ihrer Trilogie Die schlafende Vernunft.

Interview bei Talk&Mosaik

Wer tiefer in die Ideenwelt des ELLE Kollektivs einsteigen möchte, dem empfehle ich das Interview inTalk&Mosaik: https://youtu.be/6iTw9iZOC8k. Hier sprechen Leistikow, Panizza und Lüps sehr ernsthaft aber auch humorvoll über ihre Arbeit. Es geht darum, welche Bedeutung der Ammersee und das Wasser für sie haben, und was das mit dem Meditier zu tun hat. Wir erfahren darüber hinaus, wie das Kollektiv funktioniert, und warum sie nicht auf den modischen Zug der Digitalisierung aufspringen.

Krater auf der A96

Der Prolog: Floß auf dem Ammersee
Photo © Yorck Dertinger

Dazu gibt es auch einen kleinen Einspieler mit den zentralen Figuren der Trilogie Die schlafende Vernunft. Wir kennen den Erleuchthund (Kreativität am Ammersee), die blondierte Stierin (Die schlaflose Vernunft) und das Meditier (It’s In The Water, Baby) bereits aus den letzten Produktionen des ELLE Kollektivs. In dem kleinen Film sind sie im geklauten Auto am Ammersee unterwegs. Sie verursachen anscheinend einen riesigen Krater auf der A96. Anschließend werkeln sie an ihrem skurrilen Wasserfahrzeug, das schon im Prolog zum Einsatz kam.

Das Ganze gibt einen recht guten Eindruck vom ELLE Kollektiv. Man sieht, wie frisch und originell sie die klassischen Vorstellungen vom Theater umkrempelt. Eine Frische und Originalität, die den SZ Tassilopreis 2021 wirklich verdient hat.

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