Kultainer wieder abgebaut

In Schondorf sind die Kultainer in der Seeanlage nach drei Monaten wieder abgebaut. So war das von Anfang an geplant. Geplant waren auch verschiedenste Projekte und Veranstaltungen. Diese sind leider größtenteils den Corona-Bestimmungen zum Opfer gefallen. Schade, dass wir dadurch das Potenzial dieser mobilen Medienstudios nicht nutzen konnten.

Optimismus beim Start

Zum Start der Aktion Anfang Oktober herrschte noch großer Optimismus (Kultainer in Schondorf gelandet). Die Möglichkeiten für die Nutzung der Kultainer in der Seeanlage wären vielfältig gewesen. Geplant waren Workshops, Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen (https://www.aloys.news/es/blog/kultur/die-kultainer-sind-in-schondorf-angekommen-vielversprechender-auftakt-in-der-seenanlage). Die Kultur-Container hätten auch den Austausch zwischen den Generationen anregen können.

Präsentation der Kultainer in Schondorf
Bürgermeister Alexander Herrmann, Kulturreferentin Silvia Dobler, Wolfgang Hauck von diekunstBaustelle und Veranstaltungsreferentin Anke Neudel bei der Kultainer Eröffnung

Dann kam es ganz anders. Kaum waren die vier Kuben in der Seeanlage aufgestellt, wurden die Hygienevorschriften schrittweise verschärft. An eine Zusammenarbeit mehrerer Menschen in den engen Räumen war bald nicht mehr zu denken. Auch der Tisch der Generationen musste deshalb von Schondorf in die große Halle des Bahnparks Augsburg verlegt werden.

Konkrete Ergebnisse

Soweit ich weiß, kamen letztlich nur zwei Konzerte zustande. Anfang November spielten Irmi Wunder und Mark Nicholas (von https://www.marknsimon.de/) ein Benefizkonzert für den Verein Ammersee Gemeinsam. Im Dezember brachte dann der Richard Wagner Verband Ammersee (http://www.rwv-ammersee.de/) weihnachtliche Stimmung in die verschneite Seeanlage. Außerdem gab es noch einen Kreativ-Workshop, bei dem Kinder spielerisch die Landschaft des Ammersees entdeckten.

Abtransport der Kultainer in der Seeanlage Schondorf
Abtransport der Kultainer aus der Schondorfer Seeanlage

Das zeigt, welche Möglichkeiten die Kultainer in der Seeanlage geboten hätten, wenn es nicht die strikten Hygieneauflagen gegeben hätte. „Hätte, hätte, Fahrradkette“, wie ein bekannter Politiker einmal sagte. Einer der ursprünglichen Pläne war, mit der professionellen Ausstattung dieser Medienstudios Inhalte für die LandsbergHistory App zu erstellen. Hier ging erfreulich viel voran, auch wenn die Arbeiten nicht in den Containern stattfanden.

Der Schondorfer Kreis, bei dem ich Mitglied bin, ist da sehr rührig (http://schondorfer-kreis.de/). Beispielsweise ist ein Audio Guide zur römischen Villa Rustica am Schondorfer Badeplatz praktisch fertig. Außerdem arbeiten Mitglieder des Schondorfer Kreises an Inhalten zur Geschichte des Landheim Schondorf, zur Bahnlinie und zu Bauwerken des Jugendstils im Ort. Die Kultainer in der Seeanlage haben hier also zumindest den Anstoß gegeben, um lange geplante Projekte endlich auf den Weg zu bringen.

Weitere Aktivitäten

Nachtrag vom 15. Januar 2022.

Nachdem ich diesen Beitrag veröffentlicht hatte, hat sich Kultainer-Organisator Wolfgang Hauck bei mir gemeldet (https://diekunstbaustelle.de/). Er hat mir erklärt, dass noch etliche andere Aktionen stattgefunden haben, von denen ich nichts bemerkt hatte.

Beispielsweise war da Post4You. Bei diesem Workshop erkunden Jugendliche die Geschichten hinter alten Postkarten. Mit digitalen Medien werden Motive nachgestellt und verfremdet, so dass neue Geschichten und Blickwinkel entstehen. In den Kultainern wurde das Projekt vorbereitet, und Ideen gesammelt. Die Ergebnisse werden später in einer Ausstellung zu sehen sein.

Solange es die Corona-Maßnahmen erlaubten, nutzten auch drei Klassen aus dem Landheim Schondorf die Kultainer. Zusammen mit der Künstlerin Luise Loué thematisierten sie Erinnerungsstücke im Rahmen des Programms Kultur macht stark. Auch Mitglieder des Vereins Schondorfer Archiv hwaren in dem mobilen Tonstudio aktiv, um Erinnerungen von Zeitzeugen zu sammeln.

Es wurde also einiges auf den Weg gebracht und vielleicht können manche dieser Projekte fortgesetzt werden, wenn die Kultainer in einigen Monaten in Greifenberg aufgestellt werden.

1 Gedanke zu „Kultainer wieder abgebaut“

  1. Nachdem ich diesen Beitrag veröffentlicht hatte, hat sich Kultainer-Organisator Wolfgang Hauck bei mir gemeldet. Er hat mir erklärt, dass noch etliche andere Aktionen stattgefunden haben, von denen ich nichts bemerkt hatte. Deshalb habe ich diesen Beitrag mit einem Nachtrag aktualisiert.

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