Worum es beim Stadtradeln eigentlich geht

Vom 18. Juni bis 8. Juli findet das diesjährige Stadtradeln im Landkreis Landsberg, und damit auch in Schondorf statt. Wir feiern heuer ein Jubiläum, denn Schondorf war schon vor zehn Jahren mit dabei. Bei diesem bundesweiten Fahrradwettbewerb machen inzwischen über 2.600 Städte und Gemeinden mit. Sie alle versuchen, innerhalb von drei Wochen möglichst viele Fahrradkilometer zu sammeln. Eigentlich geht es dabei aber gar nicht um das Kilometersammeln, sondern um Verkehrspolitik, Gesundheit und Spaß.

Radverkehr sichtbar machen

Seit letztem Jahr darf ich Herbert Thalhofer als Koordinator in Schondorf unterstützen. In der Funktion mache ich natürlich Werbung für die Aktion, und versuche neue Teilnehmer zu gewinnen.

Die Koordinatoren suchen Touren fürs Stadtradeln 2022 am Ammersee
Die Schondorfer Stadtradeln-Koordinatoren Herbert Thalhofer und Leopold Ploner

Gar nicht so selten höre ich dabei: „Ich brauche da nicht mitmachen, ich fahre auch ohne Stadtradeln oft mit dem Fahrrad.“ Das verkennt leider einen wichtigen Zweck der Initiative. Stadtradeln soll den Radverkehr sichtbar machen. In den Gemeinden, den Landkreisen und auch auf Landesebene wird durchaus beobachtet, wie aktiv die Teilnahme ist. Schließlich geht es auch um potenzielle Wählerstimmen.

Darum sollten gerade die mitmachen, die das ganze Jahr über das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel nutzen. Speziell für diese Gruppe sind bessere Radwege besonders wichtig. Letztes Jahr haben wir mit 19.594 Fahrradkilometern schon ein starkes Signal gesetzt (Schondorfer Stadtradler im Aufwind). Heuer wollen wir die 20.000 knacken.

Der innere Schweinehund

In der Süddeutschen Zeitung war neulich ein Interview mit dem Sportmediziner Martin Halle vom Klinikum rechts der Isar. Eine seiner Aussagen dürfte viele überrascht haben: „20 Minuten Fahrradfahren am Tag können das Leben radikal verbessern.“ (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fahrradfahren-abnehmen-gesundheit-herz-kreislauf-system-1.5854800?reduced=true)

20 Minuten auf dem Rad, das sind etwa fünf, sechs Kilometer, also eine sehr überschaubare Strecke. Das wäre leicht zu schaffen, würde der innere Schweinehund nicht so verführerisch mit den Autoschlüsseln klappern.

Stadtradeln im Landkreis Landsberg: Mit dem Fahrrad zum Einkaufen auf den Schondorfer Wochenmarkt
Mit dem Fahrrad zum Einkaufen

Aus Erfahrung weiß ich, dass das Stadtradeln hier durchaus den entscheidenden Motivationsschub leisten kann. Ein Blick auf die persönliche Kilometerbilanz oder die Position des eigenen Teams kann da den Ausschlag geben. Dann fährt man eben nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad zum Bäcker.

Vielleicht holt man die Semmeln sogar beim Kasprowicz in Utting statt beim Kasprowicz in Schondorf und entdeckt, dass sich der kleine Radausflug richtig gut anfühlt. Das ist ein Grund, warum der innere Schweinehund das Stadtradeln im Landkreis Landsberg gar nicht leiden kann: https://youtu.be/FBI7N6V6_Pg

Der Spaßfaktor

Der dritte und vielleicht wichtigste Grund für das Stadtradeln ist der Spaßfaktor. Wettbewerb liegt uns in den Genen, und wir freuen uns über Erfolgserlebnisse. Es sorgt einfach für gute Laune, wenn man das eigene Team nach vorne bringt, oder die persönliche Leistung verbessert.

Stadtradeln Ergebnisse 2019

Außerdem gibt es noch für alle, die Lust dazu haben, ein paar gemeinsame Ausfahrten. Die erste davon ist die Auftaktfahrt nach Türkenfeld am 18. Juni. Diesmal ist das eine Sternfahrt der Teilnehmer aus den Landkreisen Landsberg, Fürstenfeldbruck und Starnberg. Es wird also eine richtig große Fahrrad-Party.

Jetzt anmelden

Wer dabeisein möchte, registriert sich auf https://www.stadtradeln.de/schondorf, tritt einem Team bei (im Zweifelsfall einfach beim Offenen Team mitfahren) oder gründet eine Mannschaft für die eigene Familie, Verein oder Firma. Für Schondorf antreten können übrigens alle, die hier wohnen, arbeiten, zur Schule gehen, oder in einem Verein sind. Macht mit, um ein verkehrspolitisches Signal zu setzen, etwas für die Gesundheit zu tun, und vor allem um Spaß zu haben.

4 Gedanken zu „Worum es beim Stadtradeln eigentlich geht“

  1. Bei diesem Thema bin ich … zurückhaltend. Weil: Ich habe das Gefühl, es tut sich nix. – Seit wie vielen Jahren findet das Stadtradeln nun auch bei uns, am Westufer, statt und seit wann managt es das Landratsamt? – Wie viele Radweg-Kilometer sind in dieser Zeit hier bei uns zustande gekommen – oder auch nicht (natürlich alles immer aus triftigem Grund)? – Und ehrlich: Der Spaßfaktor beim Radfahren zumindest in Dießens engen Autostraßen ist höchst überschaubar.

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    • Vielleicht probieren wir nächstes Jahr mal was neues und kleben die Räder auf den Straßen fest. Radkleben statt Stadtradeln 🙂

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  2. Es mag ein Zufall sein, aber ich erinnere mich nicht, in Schondorf bei Dunkelheit jemals einen Fahrradfahrer mit Licht gesehen zu haben. Dank Straßenbeleuchtung mag der Radfahrer genügend sehen, er selber wird aber vielleicht übersehen.

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    • Da kann ich auch nur den Kopf schütteln, wie oft Radfahrer Nachts ohne Licht unterwegs sind. Ich habe vorder- und Rücklicht immer am Rad, und schalte es schon ein wenn es zu dämmern beginnt.

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