Am 27. Januar hat die Freiwillige Feuerwehr Schondorf (https://feuerwehr.schondorf.de/) ihr neues First Responder Fahrzeug öffentlich vorgestellt. An dem Nachmittag wurde auch der neue HLF20 präsentiert, der den alten LF16/12 ablöst. Mir schwirrt immer noch der Kopf vor lauter unbekannten Ausrüstungsgegenständen und technischen Daten.
Berufswunsch Feuerwehrmann
Jedenfalls sind es schmucke Fahrzeuge, und vor allem die Kinder waren hellauf begeistert, wenn sie auch einmal hinter dem Lenkrad sitzen konnten. Der Wunsch, einmal Feuerwehrmann zu werden, ist inzwischen offensichtlich nicht mehr den Buben vorbehalten. Die Mädchen waren mit dem gleichen Eifer dabei.
Hoffen wir, dass diese Begeisterung anhält, und viele der Kinder später einmal wirklich zur Freiwilligen Feuerwehr gehen. Wir brauchen den Nachwuchs. Zum Glück bietet unsere ungewöhnlich engagierte Jugendfeuerwehr neben praktischen und theoretischen Übungen auch vielfältige Freizeitaktivitäten, um die jungen Feuerwehrler zu einer verschworenen Truppe zusammenzuschweißen (https://feuerwehr.schondorf.de/jugendfeuerwehr/).
Mich interessierte an diesem Tag vor allem das neue First Responder Fahrzeug. Meinetwegen könnte es einfach Ersthelfer heißen, aber wahrscheinlich klingt der englische Ausdruck irgendwie weltmännischer. Könnte schon sein, dass auf dem neuen Löschfahrzeug Florian Schondorf 40/1 irgendwann Firefighter statt Feuerwehr steht.
Wie die Einsätze ablaufen
Die Bezeichnung ist aber nicht so wichtig. Wichtig ist, was der First Responder macht. Das habe ich mir an diesem Nachmittag erklären lassen. Wenn aus Schondorf ein Notruf über die 112 eingeht, dann landet der automatisch bei der Leitstelle in Fürstenfeldbruck. Die sieht dann erst einmal nach, ob unser First Responder gerade einsatzbereit ist. Der ganze Dienst wird bekanntlich von Freiwilligen der Feuerwehr und Wasserwacht betrieben, da ist das Auto nicht unbedingt rund um die Uhr besetzt. Meistens ist aber ein Ersthelfer verfügbar, und der wird dann zum Einsatzort geschickt.
Dort kommt das First Responder Fahrzeug natürlich viel schneller an als die Krankenwagen, die von Windach, Dießen oder Landsberg aus anfahren müssen. Im Idealfall stellt er oder sie vor Ort fest, dass es ein blinder Alarm war, und alle wieder ruhig nach Hause gehen können.
Schnelle Hilfe im Notfall
Meistens liegt aber tatsächlich ein Notfall vor, und dann spielen unsere Ersthelfer ihre Stärken aus. Erstens sind es ausgebildete Rettungssanitäter, die bei Bedarf sofort lebenserhaltende Maßnahmen ergreifen können. Sie haben auch das Werkzeug, um im Notfall eine Tür auszuhebeln und damit Zugang zur gefährdeten Person zu verschaffen.
Aber selbst wenn sich nicht bereits der Sensenmann über sein Opfer beugt, können die First Responder wertvolle Hilfe leisten. Sie können Puls, Blutdruck und Sauerstoffgehalt messen, sich nach Vorerkrankungen erkundigen, und damit den später eintreffenden Rettungskräften bereits eine professionelle Einschätzung der Lage geben. Das spart dann Zeit, und die ist in Notsituationen oft der kritische Faktor.
Neues First Responder Fahrzeug
Das System hat sich bewährt, wie die Einsatzzahlen zeigen. 302 Mal war das First Responder Fahrzeug letztes Jahr im Einsatz. Statistisch also an etwa sechs Tagen die Woche. Kein Wunder, dass das Auto dabei etliche Kilometer sammelte. Der alte Skoda war schon reichlich reparaturbedürftig und darum musste ein neues Auto her.
Dazu gab es letztes Jahr eine Spendenaktion (Jetzt aber schnell), und die übertraf alle Erwartungen. Die Schondorfer ließen sich nicht lumpen. Es kam genug Geld zusammen, um ein richtig gut ausgestattetes Fahrzeug anzuschaffen. Der neue VW Tiguan ist mit allem ausgerüstet, was es für die Einsätze braucht.
Mich freut es sehr, dass Schondorf sich hier so geschlossen hinter seine Feuerwehr gestellt hat. Wenn sich die Leute schon ehrenamtlich um unsere Sicherheit kümmern, dann sollen sie dafür auch die bestmögliche Ausrüstung haben.
Bei der Vorstellung im Feuerwehrhaus saß ich mit einem Freund zusammen, der ebenfalls für den neuen Wagen gespendet hat. Er brachte es auf den Punkt: „Besser kann ich mein Geld gar nicht anlegen, denn das ist eine Investition, die mir vielleicht einmal das Leben rettet.“