Lust und Last der Fülle

Wenn man mit offenen Augen durch Schondorf geht, dann fällt auf, dass die Obstbäume heuer besonders üppig tragen. Diese Fülle ist für die einen die schiere Lust, für andere dagegen eine Last. Wohin mit der reichen Ernte, wenn man sie nicht selbst verzehren kann? Die einfachste Lösung ist, das Obst zu verschenken. Das kann man mit einem rot-gelben Band am Gartenzaun signalisieren.

Ein besonders üppiges Jahr

Ich brauche nur aus dem Fenster zu schauen, um zu sehen, dass heuer ein gutes Obstjahr ist. Der alte Apfelbaum in unserem Garten trägt Früchte wie schon seit Jahren nicht mehr. Das Sommerwetter mit viel Wärme und zwischendurch kräftigem Regen scheint ihm bestens zu behagen.

Nun essen wir zu Hause recht gerne Obst, aber alleine der eine Apfelbaum liefert wesentlich mehr, als wir verzehren können. Wir müssten uns auf eine reine Apfeldiät umstellen, um der Fülle an Früchten Herr zu werden.

Voller Obstbaum: Manche würden gerne das Obst verschenken
Die Obstbäume tragen heuer besonders üppig

Jetzt ist der erste Gedanke meistens der, die überzähligen Früchte einzulagern oder als Marmelade einzukochen. Wer sich für dieses Thema interessiert, findet übrigens im Kochlust Blog von Renate Blaes etliche Anregungen: https://kochlust.renateblaes.de/?s=marmelade

Da ich nur selten Süßes esse, würde bei mir das Problem des Überflusses dadurch aber nur verlagert. Statt immer Sommer vor zu viel frischem Obst zu stehen, hätte ich dann im Winter zu viele Marmeladengläser im Schrank.

Pflaumenbaum in Utting
Hier reifen die Zwetschgen in der Sonne

Mir ist natürlich klar, dass das Ganze ein Luxusproblem ist. Viele andere wären froh, wenn sie sich Äpfel und Birnen frisch vom Baum pflücken könnten. Wie so oft im Leben, sind auch hier die Reichtümer ungerecht verteilt.

Obst verschenken

Hier setzt die Idee an, über die Christine Cropp in der letzten Ausgabe der Gemeindezeitung Einhorn geschrieben hat. Man kann einfach das Obst verschenken. Wer zu viele Äpfel, Birnen oder Kirschen im Garten hat, lädt Vorbeikommende zum Miternten ein. Dazu bindet man ein rot-gelbes Band an die Gartentüre und an die Bäume, die man zum Ernten freigibt.

Rot-gelbes Band an Gärten, in denen man Obst pflücken darf
Hier ist Obst pflücken erlaubt

So sehen Passanten auf einen Blick, in welchen Gärten das Miternten erlaubt und erwünscht ist. Die betreffenden Bäume kennzeichnet man ebenfalls mit einem dieser Bänder. Wenn genug geerntet ist und man selber auch noch etwas behalten möchte, macht man das Band einfach wieder weg.

Die Bänder kann man sich kostenlos im Schondorfer Rathaus holen. Sie liegen im ersten Stock vor dem Sitzungssaal aus. Eines dieser rot-gelben Bändchen habe ich schon entdeckt. Es flattert an der Gartentüre des Hauses Bahnhofstraße 31. Habt ihr sie auch an anderen Häusern oder Gärten in Schondorf gesehen?

Obstsaft pressen lassen

Wer die eigen Bäume selber ernten mag und kann, hat noch mehr Möglichkeiten, mit dem Überfluss umzugehen. Zum einen gibt es natürlich den Schondorfer Kühlschrank, den man gerne mit Früchten aus dem Garten befüllen kann (Kühlschrank für die Urlaubszeit).

Außerdem kann man aus seinem Obst Säfte zu pressen lassen. Das bietet beispielsweise der Dießener Noll-Hof an. Auf der Website https://www.noll-hof.de/saftpresse/ sieht man, an welchen Tagen man sein Obst zur Saftpresse am Kalkofen 2 in Dießen bringen kann.

Wenn es dann mehr Fruchtsaft als erwartet wird, kann man die überschüssigen Packungen immer noch in den Schondorfer Kühlschrank stellen.

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