So generationenübergreifend habe ich das Sammersee Open Air (https://sammerseefestival.cargo.site/) noch nie erlebt. Am 7. und 8. September tummelten sich die unterschiedlichsten Altersgruppen in der Seeanlage. Von Kinderwägen bis Rollatoren war alles unterwegs. Das Sammersee 2024 war wirklich ein Festival für alle.
Sammersee 2024
Ein bisschen trauere ich immer noch dem alten Veranstaltungsort im Strandbad Forster nach. Man muss aber zugeben, dass es in der jetzigen Form viel mehr verschiedene Leute anzieht. Beim Sammersee 2024 in der Seeanlage hatten Menschen jeden Alters, von Kleinkindern bis Senioren, ihren Spaß.
Das lag zum einen sicher am Wetter. Mit dem ersten Septemberwochenende hatte das Open Air exakt die beiden letzten Sommertage des Jahres erwischt. Da wollte praktisch jeder noch einmal draußen sein und den warmen Abend genießen.
Ein Anziehungspunkt war sicher auch das bunte Drumherum mit Biergarten, Tombola, Feuershow, Maßkrug schieben und einem Riesen-Tischkicker, an dem zehn Leute gleichzeitig spielen konnten. Dazu war das Gelände diesmal sehr geschickt aufgeteilt.
Die Hauptbühne stand am südlichen Ende, neben dem Minigolfplatz. Der Biergarten am Trompetenbaum war weit genug davon weg, da konnte man sich gemütlich mit Freunden unterhalten, ohne dabei schreien zu müssen. Wer dagegen speziell wegen der Musik gekommen war, hatte auf der Wiese vor der Bühne genug Platz zum Tanzen und Feiern.
Frauen-Power in der Seeanlage
Damit wären wir bei der Musik, die bei einem Open-Air-Festival naturgemäß das Wichtigste ist. Die Veranstalter haben bei der Auswahl der Bands wieder einmal ein feines Händchen bewiesen. Alle spielten einen jeweils ganz individuellen Stil, aber alle verbreiteten dabei gute Laune und brachten die Tanzbeine in Bewegung.
Der Frauenanteil auf der Bühne war beim Sammersee 2024 erstaunlich hoch. Franzi Pschera, The Komets, Funkwelle und Nia Wolf zeigten, dass nicht nur weiße Männer grandios aufspielen können. Fairerweise muss man sagen, dass auch die männliche Hälfte mit Ez Kamil, Glanz & Gloria, Revelling Crooks und Loamsiada das Publikum rockte.
Das liebe Geld
Kommen wir zum letzten, auch nicht ganz unwichtigen Grund für den Erfolg des Sammersee 2024: der Eintritt war frei. Geld für eine Eintrittskarte gibt man nur aus, wenn man die auftretenden Bands hören will. Da es nichts kostete, kamen sicher viele einfach aus Neugier zum Open Air in der Schondorfer Seeanlage. Dann gefiel ihnen, was sie hörten, und sie blieben bis zum Abend da.
Möglich war das kostenlose Festival nur durch hunderte ehrenamtliche Arbeitsstunden der Organisatoren, Sponsorgelder und einer Förderung durch den Verband für Popkultur in Bayern e.V. (https://www.popkultur.bayern/).
So schön ein Festival bei freiem Eintritt für die Besucher ist, für die Organisatoren ist es eine Herausforderung. Mit dem Ticketverkauf fehlt eine wichtige Säule der Finanzierung. Man muss dann auf Betteltour durch die verschiedenen Institutionen gehen, um öffentliche Fördertöpfe und private Sponsoren anzuzapfen. Ob das immer klappt, ist nicht ausgemacht.
Wer das Festival unterstützen will, kann das gerne mit einer Spende tun (Landsberg Ammersee Bank , Kontoinhaber: Sammersee e. V., IBAN: DE79 7009 1600 0002 5006 71).
Apropos ehrenamtliche Arbeit: Die hört noch längst nicht auf, wenn der letzte Akkord auf der Bühne verklungen und das letzte Bier gezapft ist. Danach geht es weiter mit dem Ab- und Aufräumen. Das hat das Sammersee-Team auch heuer wieder ganz hervorragend gemacht. Nach dem Festival-Wochenende war die Seeanlage so sauber, wie kaum an einem anderen Montag im Jahr.