Gute Nachrichten für Genießer

Es ist einfach eine Tatsache, dass Gemüse am besten schmeckt, wenn es frisch vom Acker kommt. Deshalb werden sich Schondorfer Feinschmecker freuen, dass auf dem Acker der Seelawi genug wächst, um noch ein paar weitere Ernteteiler zu versorgen. Die können sich dann regelmäßig allerfrischestes Gemüse direkt von der Scholle holen.

Solidarische Landwirtschaft

Letztes Jahr ist in Schondorf Seelawi gestartet, ein Projekt für solidarische Landwirtschaft (Das Gegenteil von c’est la vie). Man hat nördlich von St. Anna ein Stück Ackerland gepachtet (Korrektur 24. 5.: Der Acker wurde gekauft, nicht gepachtet) und bewirtschaftet es als Genossenschaft. Natürlich wird dabei ökologisch gearbeitet und bald soll eine Bio-Zertifizierung folgen. Das Ganze wird als solidarische Landwirtschaft betrieben, abgekürzt SoLaWi. Seelawi ist ein Wortspiel mit diesem Begriff, weil die Landwirtschaft am See, am Ammersee liegt.

Der Seelawi-Acker vor der Schondorfer Kirche St. Anna. Hier kann man als Ernteteiler frisches Gemüse holen
Der Acker nördlich von St. Anna

Solidarisch bedeutet in diesem Fall, dass man nicht auf Gewinnmaximierung aus ist, sondern sich das geschäftliche Risiko teilt. Man kann als Genossenschaftsmitglied auf dem Acker mitarbeiten oder als Ernteteiler die Früchte dieser Arbeit genießen. Ersteres ist ideal für Leute, die gerne selber pflanzen und einen grünen Daumen dafür haben.

Noch Platz für Ernteteiler

Ich habe das genaue Gegenteil eines grünen Daumens, wahrscheinlich einen braunen Daumen. Pflanzen fangen an zu welken, wenn sie ihn nur sehen. So jemand macht am besten als Ernteteiler bei der Seelawi mit. Für einen monatlichen Beitrag kann man sich das benötigte Gemüse direkt vom Acker holen. Man erntet, wann immer man will, was gerade wächst und worauf man gerade Lust hat.

Als Ernteteiler frisches Gemüse von der solidarischen Landwirtschaft Seelawi beziehen.
Gemüse direkt vom Acker

Die gute Nachricht ist, dass der Acker inzwischen so gut gedeiht, dass noch ein paar weitere Ernteteiler mit versorgt werden können. Die Auswahl ist gerade riesig. Da wächst Lollo-Rosso und Asia Salat, Spinat, Pak Choi, Mairübchen, Frühlingszwiebel, Kopfsalat, Rettich und noch einiges andere. Wer sich nicht ausschließlich von Döner und Burger ernährt, wird hier auf jeden Fall fündig.

Einfach ausprobieren

Wie das ganze mit Genossenschaft und Ernteteiler im Einzelnen funktioniert, wird auf der Website unter https://seelawi.de/fragen-antworten/ haargenau erklärt. Aber das ist eigentlich alles graue Theorie. Entscheidend ist, was auf dem Gemeinschaftsacker passiert, und das schaut man sich am besten selbst an.

Infostand der solidarischen Landwirtschaft Seelawi vor dem Edeka in schondorf
Wir lieben Lebensmittel: Infostand vor dem Edeka

Der Seelawi-Acker liegt in Oberschondorf bei St. Anna. Man geht am Friedhof vorbei Richtung Greifenberg. Nach ungefähr 5 Minuten stößt man auf den Bauwagen, der den Eingang markiert. Meistens hört man schon von weitem fröhliches Lachen und Geschnatter, weil das gemeinsame Gärtnern offensichtlich Spaß macht.

Falls gerade genug wächst, kann man auch als Nichtmitglied etwas mitnehmen. (Korrektur 24. 5.: Das habe ich leider falsch verstanden. Vom Acker ernten können nur Genossenschaftsmitglieder, die einen Erntevertrag gezeichnet haben. Die entsprechenden Anträge findet man auf https://seelawi.de/mitmachen/) Aber Vorsicht: Frisches Gemüse macht sehr schnell süchtig.

2 Gedanken zu „Gute Nachrichten für Genießer“

  1. Ich finde die ökologische Aufwertung im Bereich des Leitengebietes großartig, die ansonsten ja durch Intensiv- und Monolandwirtschaft über die letzten Jahre ziemlich verarmt ist. Die Flurwege wurden großenteils radikal verbreitert, Randstreifen weggefräst (sollten mal Blühstreifen sein), randständige Büsche werden jährlich radikal
    zerhackt. Die Artenvielfalt von früher (Kleintiere (Hasen, Wachteln, Fasane), Insekten, Lerchen, Schwalben etc.)
    ist verloren. Vielleicht kann ja die Seelawi wieder einiges kompensieren. Ich hoffe allerdings, daß die Genossen-Gärtner nur mit kleinen schönen „fliegenden Bauten“ arbeiten und der Acker nicht „aussiedlermäßig“ bebaut wird. Und die Kunden-Genossen nicht mit ihren Autos bis direkt zum Acker fahren, um ihr Ökogemüse abzuholen. Der kurze Fußweg vom Friedhofsparkplatz sollte zumutbar sein. Ansonsten wäre es vielleicht wünschenswert, wenn auch Nichtmitglieder oder viel abwesende Schondorfer (wie ich, wäre sofort Mitglied) z.B. über einen Selbstbedienungstisch mit gesicherter Kasse einmal pro Woche am Angebot teilhaben könnten.
    Ich wünsche gutes Wachswetter und viel Erfolg.

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    • lieber rainer,
      herzlichen dank für deinen so wertschätzenden eintrag.

      ja, genau das haben wir vor – so manches zu kompensieren!!
      ja, wir wollen auch nach kräften nur mit „kleinen fliegenden bauten“
      dort sein – ob es immer geht, können wir noch nicht sagen.

      in der ackervereinbarung steht auch geschrieben, dass die
      ernteteilerInnen bitte nur zu fuß oder mit dem radl zum acker kommen –

      ausnahmen sind unsere gärtner oder lieferanten für gerätschaften.

      der von dir angesprochene selbstbedienungstisch mit gesicherter kasse
      müsste ein schattiges plätzchen haben, das auch gut einsehbar ist – so
      weit sind wir noch nicht.
      bestegrüße
      regine und das seelawi – team

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