Die Überschrift habe ich mir von einem Beitrag im Magazin Jezza! ausgeliehen (https://jezza-magazin.de/). Darin ging es um Bling im Sinne von Schmucksteinen und anderen Glitzersachen. Im Gegensatz dazu meine ich Bling als Geräusch wie Ding Dong oder Ring Ring, also das Läuten einer Fahrradglocke. Das würde ich als Spaziergänger nämlich gerne öfter hören. Dazu habe ich dann noch ein paar Tipps für schicke Fahrradklingeln.
Fußgänger und Radfahrer
Radfahren hat gerade Hochsaison, was mich einerseits freut. Je mehr die Menschen ohne Auto unterwegs sind, desto besser. Andererseits hat es für mich als Fußgänger auch Nachteile. Ganz speziell, wenn ich mit dem Hund oder den Enkelkindern spazieren gehe.

Auf den Seewegen bewege ich mich dann so, als würde ich unter Verfolgungswahn leiden: Ich gehe mit gespitzten Ohren, und schaue immer wieder über die Schulter. Mir sitzt die Angst im Nacken, dass unbemerkt von hinten ein Radfahrer angeflogen kommt. Vielleicht ausgerechnet in dem Moment, in dem Kind oder Hund spontan auf die andere Seite des Weges wechseln, weil sie dort etwas Interessantes entdeckt haben. Das könnte dann für alle Beteiligten recht schmerzhaft enden.
Das Miteinander erleichtern
Die Gefahr betrifft dabei nicht nur meine Schutzbefohlenen, sondern auch mich selbst. Manchmal spaziere ich eben tagträumend dahin, und marschiere dabei nicht immer auf einer schnurgeraden Linie. Darum meine Bitte an alle Radler: Ihr erspart mir manchen Schreck, wenn ihr einfach dezent klingelt, bevor ihr Fußgänger überholt. Das würde das Miteinander auf den Wegen erleichtern (Schondorfer Seeweg Erstbegehung).

Leider tun das nur wenige Radler. Selten höre ich ein warnendes Bling, das mich aus meiner Tagträumerei weckt. Teils liegt das daran, dass gar keine Glocke am Rad ist. Vielleicht gilt das manchen als besonders sportlich, weil Mathieu van der Poel oder Tadej Pogačar auch keine Klingeln an ihren Rennrädern haben. Dabei gibt es wirklich für jeden Fahrradtyp recht schicke Klingeln.
Schicke Fahrradklingeln
Ich habe mal ein paar Empfehlungen zusammengesucht. Weil ich ein großer Fan von japanischer Ästhetik bin, kommt an erster Stelle ein Modell aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die Suzu des japanischen Herstellers Crane (https://www.cranebellco.com/) setzt ganz auf traditionelle Formen und Materialien. Besonders elegant sieht die große Glocke in den Varianten aus poliertem oder gebürstetem Kupfer aus. Wer es noch exklusiver mag, kann sich für eine der handbemalten Versionen entscheiden.

Wem die Suzu zu groß und auffällig ist, kann sich vielleicht mit der Lezyne Classic Brass anfreunden (https://lezynestore.at). Sie hat eine kompakte, klassische Form und wiegt nur 28 Gramm. Die Glocke selbst besteht aus Messing und ist auf einem gefrästen Aluminiumsockel montiert. Der Klöppel hat eine kleine Kupferspitze, die ein recht klares und lautes Bling erzeugt.

Ebenfalls eine sehr schicke Fahrradklingel ist das Modell Oi von Knog (https://www.knog.com/). Das Design ist ganz anders als bei üblichen Klingeln. Der Resonanzkörper ist nicht als Schale ausgeführt, sondern legt sich wie ein Ring um den Lenker. Die blühende Fantasie hört nicht beim Design auf, sondern zieht sich auch in die Werbetexte. Laut Hersteller klingt die Knog Oi, als ob ein Engel ein Glockenspiel anschlagen würde.
Schallwellen und Funkwellen
Nach soviel Design jetzt etwas ganz Bodenständiges. Basil aus Holland baut immer noch die Art Klingeln, wie wir sie an unseren Kinderrädern hatten (https://www.basil.com/). Dank der Drehmechanik kann man mit dem Daumenhebel schnell hintereinander klingeln. Ringringringring statt Bling. Etwas für Leute, die sich akustisch durchsetzen wollen.

Zu guter Letzt noch eine schicke Fahrradklingel mit einer cleveren Zusatzfunktion. Beim Modell Airbell des gleichnamigen Herstellers (https://airbell.de) lässt sich im Gehäuse unauffällig ein Apple Air Tag einbauen. Das sind diese knopfgroßen Funksender, deren Position man sich auf dem iPhone anzeigen lassen kann. Sollte das Fahrrad einmal verschwunden sein, kann man damit den aktuellen Standort herausfinden. Außer, der Fahrraddieb kennt den Trick, und schraubt die Airbell ab.
Praxistest am 29. Juni
Am Material soll es also nicht scheitern. Schicke Fahrradklingeln gibt es für jeden Geschmack. Jetzt muss man sich nur noch daran gewöhnen, Fußgänger mit einem freundlichen Bling zu warnen, bevor man sie überholt.
Das kann man sehr gut am 29. Juni üben. Da startet nämlich das Stadtradeln 2025 im Landkreis Landsberg mit einer Sternfahrt nach Utting. Wir machen dazu eine Runde um den Ammersee, von Schondorf über Herrsching, Raisting und Dießen. Einfach auf https://www.stadtradeln.de/schondorf registrieren und am 29. 6. um 9:00 Uhr zum Start am Schondorfer Bahnhof kommen.