Meine Stimmung ist gerade so, wie das Wetter vor der Tür: leicht getrübt. Es wurden nämlich zwei Veranstaltungen in Schondorf abgesagt, auf die ich mich sehr gefreut hatte. Weder das bayerisch-italienische Fest in der Seeanlage noch das Künstlerfest Seehkraft2 werden dieses Jahr stattfinden. Es gibt aber auch ein paar Lichtblicke.
Kein italienisches Fest
Die Vorbereitungen für das italienische Fest am kommenden Samstag waren praktisch schon abgeschlossen. Die Freunde aus unserer Partnerstadt Boves sind mit einigen Spezialitäten im Gepäck auf dem Weg, und Giorgio sollte mit Hits aus Bella Italia für die mediterrane Stimmung sorgen. Als Höhepunkt war das Fischerstechen auf dem Ammersee geplant, für das die beteiligten Teams schon fleißig trainierten (Lancelot am Ammersee).

Alles bestens, nur die Wetteraussichten nicht. Anscheinend gibt es vom Wetterdienst ernsthafte Unwetter- und Sturmwarnungen für den Samstag. Nach einigem Hin und Her entschied die Gemeinde, dass das Risiko einfach zu groß sei. Das bayerisch-italienische Fest wurde abgesagt.
Damit wir trotzdem unsere Besucher aus Boves treffen können, gibt es eine Art kleine Lösung. Ab 16:00 Uhr gibt es im JuCafe am Bahnhof Kaffee und Kuchen, und einen Aperitif, für den die Bovesiani Cedrata Tassoni und Arneis mitbringen. Später geht es über die Straße in die KuBa, wo ohnehin eine italienische Nacht geplant ist.
Kein Künstlerfest
Ich bin Mitglied im Verein Schondorfer Kreis, der Anfang August wieder sein Künstlerfest Seehkraft2 veranstalten wollte (http://schondorfer-kreis.de/). Wir waren vielleicht ein bisschen naiv, und haben uns nicht groß um amtliche Genehmigungen gekümmert. Ein paar befreundete Musiker und Künstler treten auf einem privaten Seegrundstück auf, und die Hausherrin stellt Bier und Prosecco bereit. Was soll da schon schiefgehen?
Doch dann kam der Hinweis aus dem gemeindlichen Ordnungsamt, dass solche Vergnügungsveranstaltungen generell genehmigungspflichtig sind. Da dachten wir noch, es würde reichen, ein Formular auszufüllen. Aber so einfach ist das nicht.
Nicht so einfach
Da braucht es eine zeitweilige Schanklizenz, um Bier und Wein anbieten zu können. Dann kommen noch Fragen zu Hygiene, Lärm- und Jugendschutz, Toiletten und Küchenhygiene, Zugangskontrolle und Ordnungsdienst.

Von den schwierigen buchhalterischen Fragen ganz zu schweigen. Wenn nach einem Auftritt ein Hut umgeht und die Zuhörer spenden, wie werden diese Einnahmen und Ausgaben steuerlich korrekt erfasst? Es ist gar nicht so einfach, Veranstaltungen in Schondorf oder irgendwo in Deutschland zu organisieren.
Kurz gesagt, ist uns die Sache einfach über den Kopf gewachsen und deshalb macht Seehkraft2 heuer eine Pause. Vielleicht sind wir nächstes Jahr mit einem neuen Konzept zurück.
Die Lichtblicke
Trotz der beiden Absagen dürfen wir uns auf ein kulturell hochinteressantes Wochenende mit zwei Veranstaltungen in Schondorf freuen. Am Sonntag, 27. Juli beginnt Martin Blumöhr mit seiner Wandmalerei an der Fassade des studioRose (https://studiorose.de/2025/03/25/animarosae/)

Dazu muss man wissen, dass Blumöhr nicht einfach wunderbar farbenfrohe und fantasievolle Bilder auf Häuserwände malt. Seine Arbeiten entstehen immer im engen Austausch mit den Ortsansässigen. Etwa ab 14:00 Uhr wird er auf dem Gerüst stehen und freut sich auf Anregungen, was auf einem Schondorfer Wandbild alles zu sehen sein müsste. Diese Inspirationen setzt er dann in den nächsten Wochen um. Eine ziemlich einzigartige Gelegenheit, sich am Entstehen eines Kunstwerks zu beteiligen.
Am Abend desselben Tages spielt dann Schwaigers Hammond Club im studioRose (https://studiorose.de/2025/03/15/open-air-mit-schwaigers-hammond-club/). Geplant ist ein Open-Air-Konzert, aber bei schlechtem Wetter muss es nach drinnen verlegt werden. Schwaiger zaubert aus seiner Hammondorgel Baujahr 1955 „garstige Grooves und gottgefälligen Gospel“, wie er es humorvoll beschreibt.

Die Auftritte von Schwaigers Hammond Club sind rar. Der Organist selbst ist ein vielbeschäftigter Komponist, Arrangeur und Produzent. Auch seine beiden Mitmusiker sind fast das ganze Jahr auf Tour oder im Tonstudio. Tom Förster spielt Saxophon in der Jazzrausch Bigband, die gerade beim Jazzfestival in St. Moritz auf der Bühne stand, und Christoph Holzhauser ist der Schlagzeuger der HipHop-Brass Band Moop Mama.
Da gibt es nur selten Gelegenheiten, dass die drei zusammen auftreten können. Deshalb sollte man auf jeden Fall rechtzeitig ins studioRose kommen, denn der Andrang wird groß sein.