Der Ausdruck stammt nicht von mir. Eine Leserin bezeichnete in einem Kommentar das Bänkchen am Sailerweg als Schmutzbank. Das geschah einige Tage bevor Bundeskanzler Merz mit seiner Bemerkung eine bundesweite Diskussion über das Stadtbild der deutschen Ortschaften auslöste.
Sitzbank am Sailerweg
Bei der sogenannten Schmutzbank geht es um die Sitzbank östlich der Bahnunterführung, an der Stelle, wo der Sailerweg von der Ringstraße abzweigt. Die Leserin schreibt, an dieser Bank würden regelmäßig Jugendliche und auch recht seltsame Gestalten abhängen, Alkohol und Drogen konsumieren, und den Platz vermüllen: „Den Sailerweg möchte man aus Sicherheitsgründen auch nicht mehr benutzen.“

An einem Punkt muss ich widersprechen. Vermüllt sehe ich den Platz um die Bank nur selten, jedenfalls kein Vergleich zu dem, wie die Seeanlage manchmal aussieht (Schondorf noch schöner machen). Meistens stecken die leergetrunkenen Flaschen brav im Abfalleimer.

Ansonsten deckt sich die Beschreibung der Schmutzbank im Großen und Ganzen mit meinen Beobachtungen. An der Bank sehe ich öfters Jugendliche mit Bier- oder Weinflaschen in der Hand. Ich gehe stark davon aus, dass dort Drogen konsumiert werden. (Anmerkung 28.10: Damit meine ich, dass gekifft wird und nicht, dass es ein Treffpunkt von Crack- oder Heroinkonsumenten sei.)
Vielleicht wird manchmal auch etwas vertickt. Aus eigener Erfahrung kann ich zum Drogenhandel nichts sagen. Ich decke meinen Bedarf an Suchtmitteln im Spirituosen- und Tabakfachhandel.
Sicherheitsbedenken
Zugegebenermaßen habe ich nur selten einen Grund, nachts an der Schmutzbank vorbeizuspazieren. Unsicher fühle ich mich dabei aber nicht, auch wenn dort gerade ein paar Jungs eine Tüte rauchen oder ein Bier trinken. Das gilt auch für alle anderen Fußwege im Ort (Wunderbare Wege in Schondorf). Sicherheitsbedenken habe ich, dass ich mir im Dunkeln ein Bein zu brechen könnte, nicht dass ich überfallen werde.

Vielleicht bin ich nur hoffnungslos naiv und sehe die Gefahr nicht, die auf mich lauert. Ganz grundlos sind die Sorgen nicht. Laut der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik ist die Gewaltkriminalität in Bayern 2024 um rund fünf Prozent gestiegen, wobei etwa zwei Drittel der Taten im öffentlichen Raum stattfanden.
Dementsprechend scheint das Sicherheitsgefühl im Land abzunehmen. In einer Umfrage des Allensbach-Instituts gab knapp jeder Zweite an, im eigenen Umfeld Gebiete zu haben, durch die er nachts nicht allein gehen möchte. Natürlich ist das kein einheitliches Stimmungsbild für das ganze Land. Es war eine bundesweite Umfrage und vermutlich ist die Angst vor Überfällen in den Bahnhofsvierteln von Frankfurt oder Dortmund deutlich höher als im beschaulichen Schondorf.
Ich würde gerne wissen, wie ihr euch nachts in Schondorf fühlt. Habt ihr ein mulmiges Gefühl an der Bahnunterführung oder an anderen Stellen, oder spaziert ihr sorgenlos durch den Ort?
Ich meide diesen Ort schon seit längeren und gehe den Umweg über die Ringstraße, nachdem ich dort verbal attackiert und verfolgt wurde, von Jugendlichen die ganz offensichtlich unter Drogen standen. Dort wird ganz klar mit harten Drogen gedealt und auch mehr als nur Gras konsumiert. Ich finde es sollte dringend gehandelt werden, gerade solche Sachen reichen aus um das Sicherheitsgefühl massiv einzuschränken und sehr unzufrieden über die Politik zu werden.
Ich nehme an, Sie haben den Vorfall angezeigt. Wie hat die Polizei darauf reagiert?
Lieber Leo, ich gehe täglich mehrfach an dieser sog. Schmutzbank vorbei, die nicht schmutziger ist, als alle anderen, auch die durch ‚nierengefährdende‘
Ratsch-Aufforderungsschilder aufgewerteten woanders im Ort.
Die (zumeist) dort sitzenden ‚großen Jungs‘ ratschen auch ohne Schild munter umeinander und grüßen regelmäßig freundlich. Die gelegentliche Hauptdroge Bier und noch gelegentlicher ein legales Kifferchen sei ihnen gegönnt. Ich setz mich auch schonmal dazu. Ein fast schon strategisch gut gelegener schöner, meist ruhiger Platz mit interessanter Aussicht. Würde sagen, was dort stattfindet, passt gut ins Stadtbild, sorry Dorfbild.
LGRainer
Ich denke es ist egal ob es nur Kiffen, Trinken oder harte Drogen sind. Die Nähe zum Bahnhof erzeugt ein mulmiges Gefühl, was aber anscheind Hausgemacht ist in Schondorf.
Der Jugendklub direkt gegenüber vom Bahnhof, die Sportplätze weit weg vom Ortszentrum, Spielplätze verwaisen und verfaulen wie bspw.in der Brunnenstr/Am Griesfeld.
Der Badeplatz am Gemeindesteg ist ein Trauerspiel nass, schattig und am Ortsausgang.
Der Minigolfplatz und Spielplatz sollten weichen und dürfen nun nach Bürgerbeschwerden bleiben.
Wo ist die Jugend hier heimisch wo ist ein Platz für sie? Am Bahnhof ist anscheind ihr Platz umgeben von Alkohol und Drogen…
Aber es zieht sich weiter… wir sind Luftkurort laut Ortseingangsschild aber laut Gemeinde ja eigentlich nicht mehr. Wir wollen Tempo 30 aber keine Veränderung im Kern, dann muss halt der Bürgersteig eingezäunt werden, zur Bahnanlage hin, steht ja auch ein Zaun.
Überhaupt will denn hier keiner Bürgermeister werdeb, im ganzen Landkreis liest man wer sich aufstellen lassen will und in Schondorf?
Nun scheinbar interessieren wir uns zu 100% für Kultur in diesem Ort sicher wichtig, aber die Zukunft sind die Kinder und die Jugend, diese aber wird an den Rand des Ortes geschickt.
Neuer Kindergarten am Ortsende, Jugendklub am Bahnhof, nun da würde ich als Jugendlicher mich auch betrinken und zu kiffen um dieses Trauerspiel zu ertragen.
Was tut die Gemeinde zum Schutz der Kinder und Jugend -> so gut wie nix. Schade was aus dem oft beworbenen Luftkurort Schondorf geworden ist. Schade für die Zukunft, Schade für die Jugend.
Vielleicht haben wir ja in ein paar Jahrzehnten die Chance als Ausgrabungsstätte bei Wikipedia eingetragen zu werden.
Das ist mir alles etwas zu pessimistisch. Immerhin haben wir schon seit vielen Jahren ein gut besuchtes Jugendzentrum. Utting baut das erst gerade. Dass die jungen Leute auf Parkbänken Bier trinken oder einen Joint rauchen – diese Beschwerden kenne ich noch aus meiner eigenen Jugend, und das war vor rund 50 Jahren.
Alles nachvollziehbar aber wieso wenden sich denn Frauen mit dem Gefühl an sie? Nun ja ich denke es wird sich zeigen in welche Richtung es gehen wird in Gänze mit Schondorf.
Vielleicht ist ja dann bei Ideen für Schondorf im Jahr 2026 der 1.Canabisclub Schondorf als Idee dabei.
Wenn Kiffen doch so harmlos ist, warum sind denn soviele Leute daran zerbrochen?
Schön das das alles verharmlost wird, dann machen wir doch gleich auf 68er und gründen eine Schondorfer Kommune und allen gehört alles.
Aber so ist die Gesellschaft wohl dahin. Na schauen wir mal wenn wir so offen sind, wann die AfD in Schondorf im Gemeinderat sitzt, aber wehe dem dann gibt’s Kritik denn mit Gras ist alles einfacher in Schondorf.
Ich finde die Aussage bzw. Vermutung sehr gewagt, dass an dieser Bank Drogen konsumiert oder sogar gedealt werden. Zumindest wenn mit Drogen mehr als nur ein bißchen Gras gemeint ist. Mit solchen Behauptungen sollten man sich ohne handfeste Belege etwas zurückhalten.
Was die Sicherheitsbedenken am Sailerweg und rund um die Bank betrifft, sollte man meiner Meinung auch differenzieren: Das Sicherheitsempfinden eines Mannes unterscheidet sich deutlich von dem einer Frau, die diesen dunklen und unbeleuchteten Weg nachts entlanggehen müsste.
Danke für den Hinweis. Ich hätte klarstellen sollen, dass mit dem Drogenkonsum einfach das Kiffen gemeint war und nicht, dass dort Lines ausgelegt werden oder Spritzen neben der Bank liegen. Aus der Sozialarbeit habe ich inzwischen gehört, dass die Bank unter dem Namen Kifferbankerl bekannt ist.
Mir ist durchaus bewusst, dass sich das Sicherheitsempfinden von Frauen und Männern stark unterscheiden kann. Eine Anmerkung in diesem Zusammenhang: Ausnahmslos alle Frauen, die mich auf diesen Beitrag angesprochen haben, haben mir versichert, dass sie völlig angstfrei an dieser Bank vorbeigehen und auch noch nie belästigt oder bedroht wurden.
Ich fühle mich in Schondorf sicher, immer, überall und jederzeit.