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Spielschiff im Trockendock

Spielschiff in der Seeanlage Schondorf

Das Spielschiff in der Seeanlage ist nicht nur in Schondorf, sondern am ganzen Ammersee bekannt. Es ist für alle Kinder eine Attraktion. Alle wollen einmal Christoph Kolumbus, Seeräuber-Jenny oder Lord Nelson sein. Das Schiff wurde in den 90er Jahren von Andreas Kloker entworfen und ist aus unbehandeltem Eichenholz gebaut. Wie bei allen Holzkonstruktionen, nagt irgendwann der Zahn der Zeit daran (Renovierung der Uferbefestigung). Nach über 20 Jahren sind jetzt die Planken und die Reling teilweise morsch. Deshalb wurde das Spielschiff in der Seeanlage erst einmal mit einem Bauzaun abgesperrt.

Renovierung oder Neubau?

Inzwischen hat auch der Schondorfer Gemeinderat das Thema besprochen. Dabei herrschte große Einigkeit, dass das Piratenschiff auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Die Frage ist nur, wie man es erhalten will. Soll man es reparieren oder gleich ganz neu aufbauen? Für beide Varianten werden jetzt Angebote eingeholt. Wenn diese vorliegen, wird entschieden, wie es weitergeht.

Ich für meinen Teil hoffe auf eine Renovierung. Erstens bin ich in dem Alter, in dem man etwas sentimental-nostalgisch und konservativer wird. Ich kenne das Schiff seit vielen Jahren in seiner jetzigen Form, und die möchte ich auch in Zukunft gerne sehen.

Zweitens finde ich es generell besser, etwas zu renovieren als es abzureißen und etwas Neues zu bauen. Das Reparieren schont Ressourcen und ist dadurch ökologischer.

Das Spielschiff als Gefahrenquelle

Drittens habe ich bei einem Neubau so meine Befürchtungen. Was ist, wenn sich da die übervorsichtigen Bedenkenträger zu Wort melden? Wir haben ja bei den Sprungtürmen und Badestegen rund um den See gesehen, was dann passiert. Plötzlich werden aus harmlosen Freizeiteinrichtungen potenzielle Todesfallen, vor denen die Öffentlichkeit geschützt werden muss (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/seebaeder-ende-bundesgerichtshof-1.4479334).

Wenn man es so betrachtet, ist ein Spielschiff natürlich eine gefährliche Angelegenheit. Man kann dort ausrutschen, stolpern, hinfallen. Wer trägt dann die Verantwortung? Darf es vielleicht nur noch mit Klettergurt, Helm und in Begleitung staatlich geprüfter Bergführerinnen betreten werden? Oder baut man statt dem Spielschiff nur noch ein kniehohes Spiel-Ruderboot, um die Unfallgefahr zu minimieren?

Bevor das passiert, wäre es mir lieber, wenn das Spielschiff in der Seeanlage einfach still und leise renoviert wird. Dann kann es noch viele Jahre den Kindern Freude machen, wenn sie dort Kapitän, Seeräuber oder Weltumsegler spielen.

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