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Bzzzzzzz!

Mückenplage am Ammersee: welche Möglichkeiten haben wir?“ So lautet der Titel einer Podiumsdiskussion am 7. Oktober im BVS-Bildungszentrum Holzhausen. Die Veranstalter haben in ihrer Facebook Gruppe schon klar gestellt, welche Möglichkeit sie gerne gegen die Mücken nutzen möchten, nämlich den Einsatz von Bti.

Bacillus thuringiensis israelensis

Bti steht für Bacillus thuringiensis israelensis. Diese Bakterien sind an und für sich ungiftig. Erst im Verdauungstrakt der Mückenlarven werden sie durch ein Enzym umgewandelt, und entfalten ihre tödliche Wirkung. Der Wirkstoff wird mit Eisgranulat, Sand oder Öl vermischt und in den Brutgebieten der Stechmücke großflächig ausgebracht. 
Das Mittel wird bereits seit einigen Jahren am Oberrhein und am Chiemsee eingesetzt – anscheinend mit Erfolg und ohne gravierende Nebenwirkungen.
Über die Erfahrungen am Chiemsee werden bei der Podiumsdiskussion einige der Beteiligten sprechen, z.B. Thomas Weimann vom Abwasser- und Umweltverband Chiemsee und Dr. Franz-Xaver Heigenhauser, ehemaliger Amtsarzt im Landkreis Rosenheim.

Mückenplage am Ammersee

Ich persönlich habe diesen Sommer nicht als besonders schlimme Mückenplage erlebt. Gut, an manchen Tagen habe ich mich mit Autan eingeschmiert und es gab Abende, an denen ich vielleicht 6-7 mal gestochen wurde. Alles in allem kam es mir aber nicht schlimmer vor als in anderen Jahren.
Vielleicht gab es aber wirklich eine Mückenplage und ich habe sie nur deshalb nicht bemerkt, weil ich zuwenig gestresst bin.

Weniger Schwalben, mehr Stechmücken?

Angeblich gab es heuer deshalb mehr von den kleinen Quälgeistern, weil das nasse Frühjahr die Mückenbrut begünstigte. Ich frage mich, ob es auch daran liegen kann, dass die natürlichen Feinde der Stechmücke weniger werden?
Ich habe gelesen, dass eine einzige Schwalbenfamilie während der Brutzeit rund 250.000 Mücken frisst. Auch die Zwergfledermäuse haben die lästigen Insekten auf ihrem Speiseplan. Bis zu 1.000 Stück vertilgen sie pro Nacht. Nun haben aber Fledermäuse bei uns seit vielen Jahren einen schweren Stand, und auch die Bestände an Schwalben sind in Bayern rückgängig.

41% weniger Schwalben

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) veranstaltet jährlich mit Freiwilligen eine Vogelzählung. Dabei kam heuer zum ersten Mal die Schwalbe nicht unter die zehn häufigsten Vögel in unseren Gärten. Deutschlandweit wurden 41 Prozent weniger Schwalben gezählt als noch vor zwölf Jahren. Der Grund dafür ist vor allem, dass die Vögel immer schwerer Nistplätze finden (an einer Nahrungsknappheit kann es ja nicht liegen). Auf der Website des LBV gibt es einige Tipps, wie man den kleinen Luftakrobaten helfen kann.
Ich habe gehört, dass auch in Schondorf einige Bürger sich um die Schwalben kümmern wollen. Ich mag hier natürlich keine fremden Telefonnummern veröffentlichen. Wenn Du Interesse hast mitzumachen, schreib mir einfach in den Kommentaren, per PN oder Email. Ich stelle dann gerne den Kontakt her.
Ich bin mal gespannt, ob bei der Podiumsdiskussion neben Bacillus thuringiensis israelensis auch über Hirundo rustica (Rauchschwalbe) als mögliche Mückenabwehr gesprochen wird.

Podiumsdiskussion zur Mückenplage am Ammersee

7. Oktober 2016, 18:00 Uhr
BVS-Bildungszentrum Holzhausen
Seeholzstrasse 1-3, Utting am Ammersee

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