„Darf man noch guten Gewissens Skifahren?“ Das war der Titel einer Hörerdiskussion, die ich neulich im Radio gehört habe. Wie man sich vorstellen kann, waren die Meinungen unterschiedlich. Skifahren macht Spaß, man bewegt sich in der freien Natur und verbessert die eigene Fitness. Dagegen sahen andere das Negative überwiegen: Zugebaute Berge, hoher Energie- und Wasserverbrauch für die Beschneiung, Kolonnenverkehr in und aus den Skigebieten.
Hektik in den Bergen
Ich selber bin jetzt schon drei Winter nicht mehr auf einem Skilift gesessen, und vermisse es auch nicht. Einerseits weil sich nach über fünfzig Jahren Ski und Snowboard vielleicht doch eine gewisse Sättigung einstellt. Andererseits weil mir das eigene Tun immer seltsamer vorkam. Um die Natur zu genießen fahre ich genau dorthin, wo sie nur noch Kulisse ist. Die Berge in den Skigebieten sind verbaut mit Seilbahnen und Liften, Berghütten und Hotels, Straßen und Parkplätzen.
Außerdem kommt mir vor, dass ich diese Tage der Entspannung in größter Hektik verbrachte. Schnell in der Früh losfahren, dann möglichst schnell auf den Gipfel, mit Kabinenbahn oder Achter-Sessellift. Anschließend möglichst schnell wieder hinunter, man möchte ja sportlich fahren, und das Ganze den Rest des Tages wiederholen.
Es kann doch nicht sein, dass meine Freizeit noch hektischer abläuft, als meine Arbeitstage.
Mit Backcountry Ski durch den Schnee
Kurz gesagt, die letzten drei Winter sind Alpinski und Snowboard im Keller geblieben. Dafür betreibe ich jetzt, wenn genug Schnee liegt, am Ammersee Wintersport. Dazu habe ich sogenannte Backcountry-Ski. Das sind etwas breitere Langlaufski mit festeren Schuhen. Man braucht damit nicht unbedingt eine Loipe zum Langlaufen.
Das Schöne daran ist, dass ich bei guter Schneelage schon 200 Meter hinter dem Haus die Ski anziehen und loslaufen kann. Ab hier kann ich eine nette Runde Richtung Aumühle und zurück über St. Anna drehen, die sich bis Hechenwang erweitern lässt.
Ebenfalls sehr schön ist der Ammersee Höhenweg Richtung Utting. Wenn mir dort die Kondition ausgeht, fahre ich einfach mit der Regionalbahn zurück nach Schondorf. Klassisch gespurte Loipen, wie zum Beispiel in Obermühlhausen, machen natürlich auch Spaß.
Ammersee Wintersport Tipps?
Jetzt suche ich noch nach weiteren Alternativen, um ein bißchen Abwechslung zu haben. Hat wer Tipps für mich, wo ich am Ammersee Wintersport betreiben kann? Wichtig wäre mir, dass ich den Ort möglichst ohne Auto erreichen kann. Es muss auch gar nicht unbedingt der Ammersee sein. Vielleicht gibt an der Bahnlinie Richtung Weilheim oder Augsburg auch einen schönen Auslauf.
Wie gesagt, brauche ich nicht unbedingt eine Loipe. Ein verschneiter Wanderweg oder ein ein Feld reichen auch. Hauptsache ruhig und ohne Hektik.