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Ich bin kein gebeutelter Anlieger

Das Sammersee Festival muss umziehen an das Schondorfer Sportgelände

Wie ich im Kreisboten lese, gibt es Hoffnung auf ein Sammersee 2021. Allerdings nicht mehr im Strandbad Forster, sondern auf dem Sportplatz des TSV Schondorf. „Die gebeutelten Anlieger sind froh …“, heißt es dazu in der Einleitung (https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/schondorf-hoffnung-auf-sammersee-festival-im-august-90809787.html). Das Sammersee Festival muss umziehen, und ich bin überhaupt nicht froh darüber. Ich bin zwar Anlieger, aber beileibe nicht von dieser Veranstaltung gebeutelt. Ganz im Gegenteil, ich habe mich immer auf diese zwei Tage im Sommer gefreut.

Das Sammersee Festival muss umziehen

Die Vorgeschichte kann man in meinem Beitrag Mir hat geträumt nachlesen. Nach dem Sammersee Festival 2018 hatten sich einige Anwohner bei der Gemeinde beschwert. Wohlgemerkt einige, nicht alle, wie es der Zeitungsartikel mit „die gebeutelten Anlieger“ suggeriert. Man braucht sich nur einmal die Kommentare unter meinem damaligen Beitrag anzuschauen. Da heißt es beispielsweise: „Ich wohne direkt am Festivalgelände und bin jedes Jahr aufs Neue beeindruckt, wie hier fröhlich, friedlich und rücksichtsvoll generationsübergreifend gefeiert wird.“

Das kann ich auch selber bestätigen. Luftlinie sind es 200 m von unserem Haus zur Bühne, ich darf mich also wohl zu den Anwohnern rechnen. Das Sammersee habe ich aber immer als friedliche, fröhliche Veranstaltung mit ganz spezieller Atmosphäre erlebt. Entspannt am Ufer sitzen und auf den Ammersee schauen, zwischendrin baden oder während der Auftritte im Wasser planschen. Das gab es eben nur im Strandbad Forster.

Sammersee ohne See

Mit dieser ganz speziellen Atmosphäre ist es nun wohl vorbei. Das Sammersee Festival muss umziehen, weg vom See, hinaus an das TSV Sportgelände am Ortsrand. Natürlich, das Gelände ist weitläufiger, etwaige Abstandsvorgaben sind leichter einzuhalten, und die nächstgelegenen Wohnhäuser sind weiter weg.

Ich kann die Entscheidung des Organisationsteams rund um Leonie Schaffhauser und Jonathan von der Hoeden gut verstehen. Es ist schon anstrengend genug, ehrenamtlich ein kleines, feines Festival zu organisieren, dessen Erlöse am Ende gemeinnützigen Vereinen gespendet werden. Da mag man sich nicht auch noch Ärger mit Anliegern und eventuelle Klagen ans Bein binden. Trotzdem ist es schade.

Bei mir überwiegt aber die Freude, dass es überhaupt weitergeht. Ich wünsche dem Sammersee, dass es wenigstens auf dem Sportplatz eine dauerhafte Bleibe findet. Nicht dass in der Nachbarschaft bereits Unterschriftenlisten kursieren und ich nächstes Jahr wieder schreiben muss: Das Sammersee Festival muss umziehen.

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