Der Turm von St. Anna in Oberschondorf war monatelang eingerüstet. Jetzt sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen, und endlich ist der Kirchturm wieder in seiner ganzen Pracht zu sehen. Die neu gedeckte Kuppel glänzt zwar sehr schön, aber nicht so hell, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte.
Der Hagel von 2019
Das Ganze begann mit dem schrecklichen Hagelunwetter im Juni 2019. Damals bekam auch das Kupferdach des Kirchturms etliche Beulen und Löcher ab. Im Herbst letzten Jahres wurde deshalb das Gerüst errichtet, um das Dach zu reparieren. Wir alle hofften, dass die Kirche bald in neuem Glanz dastehen würde.
Allerdings wartete eine böse Überraschung, als die beschädigten Bleche abgenommen wurden. Es zeigte sich, dass der Dachstuhl nicht mehr so stabil war, wie man erwartet hatte.
Turm von St. Anna mit neuem Dach
Das musste natürlich auch angepackt werden, und so wurde die Reparatur ein ganzes Stück aufwändiger. Schnell war klar, dass man nicht bis zum Wintereinbruch fertig werden würde (https://www.schondorf-ammersee.de/aktuelles/details/news/umbau-st-anna-kirche).
Es wurde Winter, es wurde Frühling, es wurde Sommer – der Turm von St. Anna blieb eingerüstet. Was ich übrigens erst im Lauf der Umbauten erfahren habe: Als die Kirche 1499 erbaut wurde, hieß sie gar nicht St. Anna. Sie war damals dem Heiligen Martin gewidmet. Wahrscheinlich gibt es deshalb in Oberschondorf immer noch die St.-Martin-Straße.
Glänzend, aber nicht blendend
Im Juli waren die Bauarbeiten endlich abgeschlossen, und jetzt ist der Kirchturm wieder unverstellt als Schondorfer Wahrzeichen von weitem zu sehen. Die Kuppel glänzt schön neu, aber nicht so blendend, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Ich erinnere mich noch, als der Kirchturm in St. Ottilien renoviert wurde. Das neue Kupferdach strahlte damals so hell in der Sonne, dass man es von Schondorf aus deutlich sehen konnte. Die Kuppel von St. Anna hat dagegen einen eher dezenten Glanz. Vielleicht liegt es daran, dass das Kupfer während der Umbauzeit schon eine leichte Oxidationsschicht angesetzt hat.
Aktualisierung vom 31. 7.: Kirchenpfleger Marius Langer hat es unten in einem Kommentar erklärt. Die Bauarbeiten waren in die Brutzeit der Turmdohlen hineingeraten. In dieser Zeit durfte am Turm nicht gearbeitet, also auch nicht das Gerüst und die Schutzplanen abgebaut werden. Währenddessen setzte der Oxidationsprozess ein, und das Kupfer strahlt deshalb nicht mehr wie neu.
Egal, ich freue mich einfach über den schönen Anblick, wenn ich Richtung Schondorf komme. Dann weiß ich, dass ich gleich zu Hause bin.