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Was soll das wohl bedeuten?

Jonathan Meese in Schondorf am Ammersee

Die Frage höre ich jetzt öfters, was das Plakat von Jonathan Meese auf der Terrasse unseres Hauses wohl zu bedeuten habe. Die kurze Antwort ist: Ich weiß es auch nicht. Das nehmen mir allerdings die meisten nicht ab, denn schließlich wohne ich in dem Haus und habe das Plakat selbst aufgehängt. Ich versuche es also mit einer etwas längeren Erklärung.

Jonathan Meese

Wie bereits gesagt, habe nicht ich dieses Plakat gestaltet, sondern es ist eine Arbeit des Hamburgers Jonathan Meese. Dass meine Frau und ich unter Kunstsucht leiden, habe ich an dieser Stelle schon einmal gestanden. Wobei „leiden“ nicht der richtige Ausdruck ist, denn wir genießen diese Sucht sehr. Jedenfalls konnten wir nicht widerstehen, als wir die Chance hatten über https://www.griffelkunst.de/ zu bezahlbarem Preis an eine Arbeit des international renommierten Künstlers zu kommen.

Einer der gröbsten Künstler

Wer mit Jonathan Meese nicht vertraut ist, bekommt in diesem Video einen gewissen Eindruck von ihm: https://youtu.be/E2NBKfRvwkc. Der Spiegel schrieb, Meese gelte als „einer der größten und der gröbsten Künstler der Gegenwart“. Er scheint in einem eigenen Universum zu leben, das sich um Diktatoren und Bösewichter, nordische Mythen und Richard Wagner, Katholizismus und Faschismus dreht. Daraus entwickelt er ein wahres Feuerwerk an Assoziationen, die er in einem bewusst groben Stil auf die Leinwand bringt.

Richard Wagner und Dr. No

So ist das auch bei dem Banner auf unserer Terrasse. Es geht um Liebe und Gold, Richard Wagner und Dr. No, Alexander den Großen und Saint Just, um eine Diktatur der Kunst und um ein Gesamtkunstwerk Deutschland. Keine Frage, Meese provoziert gerne mit seinem absolutistischen Kunstbegriff und seinem Spott über demokratische Kleinteiligkeit. Ich glaube aber, dass darunter ein ernsthafter Kern steckt, eine Auseinandersetzung mit der Faszination für die dunklen Seiten unserer Welt. Eine Faszination, die wir uns normalerweise nicht gerne eingestehen.

Was löst das in mir aus, wenn Kunst und Diktatur, Parsifal und Caligula direkt nebeneinander stehen? Ich finde es verstörend und frage mich auch, was das wohl bedeuten soll. Eine Frage, über die ich gerne mit allen spreche, die Lust dazu haben.

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