Einige Gemeinden im Landkreis sind dabei, öffentliche Fitness- und Calisthenics-Anlagen zu installieren. Beim Blick auf die Kosten wird mir klar, dass wir in Schondorf dank der Bürgerbeteiligung ein echtes Schnäppchen gemacht haben. Das Bürgerbudget spart Geld in der Gemeinde.
Die Calisthenics-Anlage in Schondorf wurde 2020 beim Bürgerbudget eingereicht, und auf den zweiten Platz gewählt. Gerade einmal drei Monate nachdem der Gemeinderat grünes Licht gegeben hatte, konnte das Turngerät am Schondorfer Sportgelände auch schon eingeweiht werden (Wieder was gelernt). € 5000 hat das die Gemeinde gekostet.
Öffentliche Fitness-Stationen
Die Idee kommt im Landkreis gut an. Auch Kaufering errichtet jetzt eine solche öffentliche Fitness-Station. Dabei wird die Schondorfer Anlage sogar als „vorbildlich“ gelobt, wie ich im Kreisboten lese (https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/kaufering-plant-die-errichtung-eines-calisthenics-parks-91682783.html). Rund € 30.000 Euro hat Kaufering dafür eingeplant.
Mag schon sein, dass die geplante Anlage in Kaufering irgendwie größer, schöner, spektakulärer ist. Der Unterschied in den Kosten ist jedenfalls beachtlich. Vergleichbare Fitnessgeräte in anderen Ortschaften sind sogar noch ein Stück teurer.
Über das LEADER-Programm der LAG Ammersee (https://lagammersee.de) werden einige solche Projekte unterstützt. Beispielsweise will der TSV Eresing einen Calisthenics-Park errichten. Fairerweise muss man sagen, dass dort auch noch eine Boulder-Wand aufgestellt werden soll. Das schlägt dann aber insgesamt mit € 35.000 zu Buche.
Andechs hat die Förderung eines naturnahen Bewegungsparcours beantragt. Neben Geräten zum Laufen, Klettern, Balancieren, Hangeln und Springen wird es dort auch Naturerlebnisräume und Platz für Schulunterricht im Grünen geben. Das Projektvolumen dafür ist € 185.000. Auch wenn die Hälfte dieser Budgets aus dem LEADER-Programm gefördert werden, ist das immer noch eine schöne Stange Geld.
Bürokratie treibt Kosten in die Höhe
Das liegt nun nicht daran, dass man in Kaufering oder Andechs vergoldete Reckstangen montieren will. Genauso wenig liegt es daran, dass man in diesen Gemeinden nicht rechnen könnte. Der Grund ist vielmehr der immense bürokratische Aufwand bei allen öffentlichen Vorhaben. Alle lokalpolitisch Engagierten, die ich kenne, stöhnen über den stetig steigenden Verwaltungsaufwand bei gemeindlichen Projekten. Da ist ein ganzer Wust von Vorschriften zu beachten. Inzwischen kann kaum noch Projekt verwirklicht werden, ohne die Hilfe externer Berater, die für ein rechtlich wasserdichtes Verfahren sorgen.
Als gemeindliches Bauwerk wäre die Calisthenics-Anlage in Schondorf also wahrscheinlich auch nicht günstiger gewesen, als die Fitnessgeräte in Eresing oder Kaufering. Dass es am Ende so kostensparend verwirklicht werden konnte, liegt am bürgerlichen Engagement. Dank unbürokratischem Ablauf und viel Eigenleistung hat das Ganze die Gemeinde nur € 5000 statt € 30.000 gekostet. Das Bürgerbudget spart also bares Geld.
Nächste Runde Bürgerbudget
Bei der Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass das Schondorfer Bürgerbudget in die nächste – und möglicherweise letzte – Runde geht. Bis zum 30. September können Ideen eingereicht werden, über die dann alle im Ort abstimmen können. Die bestplatzierten Projekte werden von der Gemeinde mit insgesamt € 10.000 gefördert. Alle Informationen dazu findet am auf https://www.schondorf-ammersee.de/rathaus-verwaltung/ideen-fuer-schondord.