Die ersten Bands für das Sammersee Open Air 2018 sind mittlerweile angekündigt. Es ist wieder eine schöne Mischung aus lokalen MusikerInnen und Leuten, die von weiter weg zum Festival kommen. Hier die erste Runde der Bandvorstellungen, sortiert nach der Entfernung vom Ammersee.
Wahlberliner
Photo © Jaro Suffner |
Mister Me (http://www.misterme.de/) verschweigt geflissentlich, aus welchem Kaff in Niedersachsen er eigentlich kommt (kann man ihm nicht verdenken). Jetzt lebt er jedenfalls – wie alle aufstrebenden Musiker – in Berlin.
Auf seiner Website zieht er munter gegen die deutsche Popmusik vom Leder. Da höre man nur Floskeln aus den Mündern ausgehöhlter Singer-Songwriter-Süßis, die das wohlige Gefühl von Verständnis aufkommen lassen sollen. „Mir ist wichtig, nicht so ein Deutschpop-Lappen zu sein, der in jedem Song das Gleiche erzählt.“ Seine Musik will eigenwillig, emotional und sexy sein.
Mir gefallen solche selbstbewussten Ansagen. Ob und wie Mr. Me den Deutschpop rettet, können wir uns auf der Sammersee-Bühne anhören, oder vorab schon mal als Video: Mister Me, „Kokon“ auf YouTube https://youtu.be/Yx9zNyy46Y4
Tal der Ahnungslosen
Ansa Sauermann (http://ansasauermann.de/) und seine „Fantastische Band“ kommen aus Dresden. Er bezeichnet sich zwar als Singer/Songwriter, aber die Musik ist kein freundliches Gitarrengeklampfe. Ansa spielt Pop mit einem kräftigen Einschlag von Rock, inklusive verzerrter Telecaster und 70er Orgelklänge.
Auch thematisch ist die Bandbreite größer als bei vielen Liedermachern. Ansa Sauermann singt vom verliebt sein und verlassen werden, aber auch über Politik. Beispielsweise beschäftigt er sich in dem Song „Tal der Ahnungslosen“ mit seiner etwas in Verruf geratenen Heimatstadt Dresden.
Ansa Sauermann, „Geist“ auf YouTube: https://youtu.be/QhvFQFsJBmQ
Stuttgart – Münster – Schondorf – Ravensburg
Photo © Mario Simic |
Die Stuttgarter Band Rikas (https://www.rikasband.de/) ist heuer sehr fleißig auf Tour unterwegs. Zwischen Festivalauftritten in Münster und Ravensburg machen sie auch am Ammersee Station. Der Surfrock der 60er Jahre ist hörbar ein Vorbild der Band, aber sie nennen auch Django Reinhardt und die Musik der Capverden als Einflüsse. Den Sound, den sie daraus mischen kann man einfach in drei Worten beschreiben: Entspannt, fröhlich, tanzbar. Passt also wunderbar zum Sammersee.
Sie träumen davon, bei Rock in Rio aufzutreten, haben die vier Jungs in einem Interview gesagt. Sie werden schon noch merken, dass das Strandbad Forster genauso lässig ist wie die Copacabana.
Rikas, „Swabian Samba“ auf Soundcloud: https://soundcloud.com/rikasband/sets/swabian-samba-ep
Ist das Dein Ernst?
Ja, das ist „Dein Ernst“ (https://www.dein-ernst.de/), die Band, die bis letztes Jahr noch NOSPAM hieß. Unter diesem Namen haben sie schon zwei recht erfolgreiche Platten veröffentlicht. Jetzt seien sie dieser Phase aber entwachsen, professioneller geworden, und darum wurde auch der Bandname geändert, erklärt Gitarrist Matthias Semmler. An der ersten Dein Ernst Platte haben sie zusammen mit Produzent Dominik Scherer (Beathof) ein halbes Jahr lang gearbeitet, im April ist sie erschienen.
Die fünf kommen aus Augsburg, und haben damit von den hier vorgestellten den kürzesten Weg zum Ammersee. Ihre Musik nennen sie HopRock, also Rock mit einer Prise HipHop. Finde ich gut, denn für meinen Geschmack wird auf dem Sammersee zuwenig gerappt.
Dein Ernst, „Lena“ auf YouTube: https://youtu.be/wgzs1mGSD4c
Sammersee 2018
20. und 21. Juli 2018
Strandbad Forster
Schondorf am Ammersee
https://sammersee-festival.de/