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Die Freitagslöffel

Der Schondorfer Marius Polter fertigt handgeschnitzte Holzlöffelaus H olz vom Ammersee

Marius Polter mit einem seinerhandgeschnitzte Holzlöffel vom Ammersee

Erinnert ihr euch noch an die Montagsfiguren? Bis September 2015 hat Katharina Ranftl für das Skriptorium in der Schondorfer Bahnhofstraße wöchentlich eine Montagsfigur Figur geschnitzt (196, 197, 198, 199 …200!). Jetzt gibt es eine vergleichbare Aktion von Marius Polter. Analog zu den Montagsfiguren könnte man es Freitagslöffel nennen. Jeden Freitag sitzt er im Skriptorium und fertigt handgeschnitzte Löffel vom Ammersee.

Das Skriptorium

In der Bahnhofstraße 35 steht das kleine Häuschen des ehemaligen Schondorfer Fremdenverkehrsbüros. Seit etlichen Jahren wird es von dem Schondorfer Künstler Andreas Kloker genutzt, der es immer wieder Künstlerkollegen zur Verfügung stellt. Bis September 2015 arbeitete hier die Holzbildhauerin Katharine Ranftl. Rund vier Jahre lang stellte sie jeweils montags eine neue Skulptur in das Schaufenster. Diese Montagsfiguren zeigten typische Charaktere aus der Ammerseeregion (Wie geht es Carolina, Charlotta, Silvio, Lorenzo …).

Katharina Ranftl verabschiedet sich aus dem Schondorfer Skriptorium

Nun gibt es wieder die Gelegenheit, einem Künstler jede Woche bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Seit Anfang Dezember produziert Marius Polter im Skriptorium handgeschnitzte Löffel vom Ammersee.

Handgeschnitzte Löffel vom Ammersee

Einige erinnern sich vielleicht, dass Marius Polter schon einmal mit Holzkunstwerken in Erscheinung getreten ist. 2018 stellte er mit großem Erfolg seine Efeuskulpturen im studioRose aus (http://schondorfer-kreis.de/2018/05/14/gewachsene-kunstwerke/). Diese gewachsenen Skulpturen sind auch jetzt im Skriptorium zu sehen.

Die handgeschnitzte Holzlöffel von Marius Polter

Der Schwerpunkt liegt dieses Mal aber nicht auf dekorativen Kunstwerken, sondern auf praktischen Alltagsgegenständen, genauer gesagt auf Kochlöffeln. Ich nenne das Freitagslöffel, denn immer freitags kann man Polter bei der Schnitzarbeit zuschauen.

Aufwändige Handwerkskunst

Ich habe ihn im Skriptorium besucht und es ist faszinierend zu sehen, wie so ein handgefertigter Kochlöffel entsteht. Das ist ein spannender Prozess, von der Auswahl des Holzes über das Erkennen der zum Holzstück passenden Form, bis zum Schnitzen, Polieren und Ölen. Und dann nochmals Ölen und Polieren, und dann noch einmal, und so weiter.

Holzlöffel schnitzen ist nicht ungefährlich, wie der bandagierte Finger von Marius Polter zeigt

Natürlich hat dieser ganze handwerkliche Aufwand seinen Preis. Für die Kosten eines dieser von Hand gefertigten Löffel vom Ammersee bekommt man bei Amazon wahrscheinlich ein komplettes Besteck für acht Personen.

Aber ich glaube, die Löffel sind ihr Geld wert. Mit ihren organischen Formen und der liebevoll veredelten Oberfläche liegen sie unheimlich schön in der Hand. Wahrscheinlich kommt einer dieser Freitagslöffel zu Weihnachten in unseren Haushalt.

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