Photovoltaik Ja – Batteriespeicher Nein heißt eine Veranstaltung im Dialog-Raum Ammersee am 21. Juli. Der Architekt Mathias Rathke spricht in diesem Vortrag über Batteriespeicher, Photovoltaik und die Wirtschaftlichkeit einer solchen Investition. Wie man dem Titel entnehmen kann, ist Rathke kein Befürworter der privaten Stromspeicherung. Bereits die Einladung formuliert ganz klar „… die Anschaffungskosten der Geräte übersteigen ihren Nutzen“.
9 Cent gegen 30 Cent
Ich selber bin ja immer etwas skeptisch bei so vereinfachenden Aussagen. Ob Solarthermie, Photovoltaik oder Batteriespeicher sinnvoll sind, hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlicher Faktoren ab.
Generell ist es so, dass die Stromversorger aktuell etwa 30 Cent pro gelieferter Kilowattstunde (kWh) berechnen. Umgekehrt bekommt man aber nur 9 Cent für jede Kilowattstunde, die man dem Netzbetreiber aus der eigenen Photovoltaikanlage einspeist. Der gekaufte Strom ist also gut dreimal teurer als der verkaufte. Da ist es schon eine Überlegung wert, den über tags ungenutzten Strom in einer Batterie zu speichern, und nachts selbst zu verbrauchen.
Ob sich das ganze lohnt, entscheidet sich im Einzelfall: Wie viel Strom produziert die eigene PV-Anlage, wie viel davon verbraucht man tags und wie viel nachts, wie groß und wie teuer ist der Batteriespeicher. Außerdem wissen wir nur die Preise von heute. Wie sich Strompreise und Einspeisevergütung in der Zukunft entwickeln werden, darüber können wir nur spekulieren.
Zu guter Letzt ist eine eigene Speicherbatterie auch ein Schutz gegen Stromausfälle. Je nach Größe können im Haus Computer, Heizung und Kühlschrank für einige Stunden oder Tage weiterlaufen, sollte es einmal zu einem Blackout kommen. Schwer zu sagen, wie man so etwas in die Betrachtung des Nutzens der Anlage einrechnen kann.
Es ist also ein komplexes Thema, das sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten lässt. Jedenfalls ist der Vortrag über Batteriespeicher sicher ein interessanter Denkanstoß für alle, die gerade überlegen, eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu montieren.
Beratungsangebote im Landkreis
Wer dann tiefer in die Materie einsteigen will, findet darüber hinaus ein entsprechendes Beratungsangebot der öffentlichen Stellen.
Da ist zum einen die neu gegründete Beratungsagentur klima3 der Landkreise Landsberg, Starnberg und Fürstenfeldbruck, die gerade mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt wurde (Starker Auftakt mit Sternfahrt). Am Standort in Türkenfeld bietet klima3 immer am dritten Freitag des Monats nach Voranmeldung Beratungsgespräche an: https://lk-starnberg.de/?NavID=613.6550
Parallel dazu gibt es auch noch das Angebot der Landsberger Energieagentur LENA. Diese bietet für private Haushalte kostenlos eine telefonische Energie-Erstberatung. Eine umfangreiche Analyse durch einen Energieberater ist gegen eine Gebühr von € 30 möglich: https://www.lena-landsberg.de/
Photovoltaik Ja – Batteriespeicher Nein
21. Juli 2023, 19:00 Uhr
Dialog-Raum Ammersee
Bergstraße 4
Schondorf am Ammersee
Eintritt frei, Anmeldung erbeten über info@innenarchitektur-rathke.de