Wie ich auf der Website der Gemeinde gelesen habe, gibt es einen bayernweiten Lärmaktionsplan. Der ist nicht zu verwechseln mit dem Lärmaktionsplan, den Schondorf beschlossen hat. Bei letzterem soll ganz konkret die Lärmbelastung der Anwohner an den Staatsstraßen durch den Ort festgestellt werden. Die landesweite Umfrage dagegen zeichnet eher ein Bild der gefühlten Lärmbelastung. Aktuell läuft dazu die Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der man hier mitmachen kann: https://www.umgebungslaerm.bayern.de/oeffentlichkeitsbeteiligung/buerger/fragebogen_buerger_phase1.htm
Online Fragebogen
Bei dieser Umfrage geht es um die Lärmaktionsplanung an Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und an Bundesautobahnen innerhalb von Ballungsräumen. Das betrifft auch Schondorf, denn bekanntlich haben wir mit den beiden Staatsstraßen zwei massive Lärmquellen im Ort (Mehr Lebensqualität). Jeder, der von dieser Situation betroffen ist, kann mitmachen. Bis zum 30. September kann man seine persönliche Lärmsituation angeben.
Ich war etwas überrascht, dass der Online-Fragebogen zum bayernweiten Lärmaktionsplan auf die Website der Regierung von Oberfranken führt. Das ist aber kein fehlgeleiteter Link. Anscheinend liegt die Ausführung dieser landesweiten Aktion bei den Oberfranken (Man muss Gott für alles danken …).
Verbesserungsmöglichkeiten
Der Fragebogen beginnt mit Grundlegendem, beispielsweise, ob man vom Verkehrslärm zu Hause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum gestört wird. Dann geht es darum, ob die Störung hauptsächlich von Autos, LKWs, Motorrädern oder Landmaschinen ausgeht. Gefragt wird auch, wie sich der Umgebungslärm auf uns auswirkt: Beeinträchtigt er meinen Schlaf, meine Psyche, meine Konzentration oder mein Gehör?
Schließlich kommen noch Fragen zur Bedeutung ruhiger Gebiete im Ort, wie häufig man sich in Parks oder Wäldern aufhält, und welche Ideen und Vorschläge man selbst einbringen will.
Der bayernweite Lärmaktionsplan fragt auch danach, wie die Situation verbessert werden könnte, beispielsweise durch besseren ÖPNV, Umgehungsstraßen oder Tempolimits. Etwas erheitert hat mich bei diesem Punkt die Frage, ob die Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung die Lärmbelastung reduzieren könnte. Es ist ja wohl eindeutig, dass der Lärm weniger wird, wenn man illegal manipulierte Auspuffanlagen konsequent aus dem Verkehr zieht. Schön, dass nach Jahren weitgehender Untätigkeit in dieser Richtung, jetzt zumindest die Frage gestellt wird.
Verweis auf das BImSchG
Im Fragebogen wird auch auf die EU Umgebungsrichtlinie hingewiesen, bzw. auf die deutsche Umsetzung im Bundes-Immissionsschutzgesetzes, kurz BImSchG. (Ich liebe dieses Beamtendeutsch. Das Bimschg könnte auch der Titel eines Kinderbuches sein.)
In diesem BImSchG lese ich unter § 47d, dass bis zum 18. Juli 2013 für sämtliche Hauptstraßen Lärmaktionspläne zu erstellen sind (https://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/BJNR007210974.html#BJNR007210974BJNG011004360). Wir sind also mickrige zehn Jahre zu spät dran, aber immerhin fangen wir jetzt damit an.
Lohnt sich die Beteiligung?
Was passiert nun, wenn sich genug Schondorfer an dieser Online-Umfrage beteiligen? Dann verschwindet der Durchgangsverkehr wie von Zauberhand, die Uttinger Straße wird zu einer begrünten Spielstraße, und es brechen paradiesische Zeiten an.
Nein, tut es natürlich nicht. Wahrscheinlich werden die Ergebnisse in einer Excel-Datei gesammelt, ausgedruckt, dreimal kopiert und säuberlich in Ordnern abgelegt, wo sie dann im Archiv verstauben.
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Falls es genug Rückmeldungen aus Schondorf gibt, könnte das dem Lärmaktionsplan der Gemeinde tatsächlich etwas Rückenwind geben. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert. Hier noch einmal der Link zur Online-Umfrage: https://www.umgebungslaerm.bayern.de/oeffentlichkeitsbeteiligung/buerger/fragebogen_buerger_phase1.htm