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Kühlschrank für die Urlaubszeit

Der Schondorfer Kühlschrank für gerettete Lebensmittel

Der Schondorfer Kühlschrank ist eine Idee aus dem Bürgerbudget

Das Problem haben gerade viele in den Pfingstferien erlebt, und auch vor dem Sommerurlaub stellt sich oft die Frage: Was tun mit dem Obst und Gemüse, den Joghurts und Aufstrichen, welche bei der Rückkehr sicher vergammelt sein werden? Hier hilft der Schondorfer Kühlschrank. Dort kann man Lebensmittel abgeben, die man selber nicht mehr braucht. So haben andere Leute etwas davon, und die gute Ware landet nicht im Müll.

Elf Millionen Tonnen

Die Zahlen sind erschreckend. Rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen, wie das Landwirtschaftsministerium schreibt: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/lebensmittelverschwendung_node.html Damit könnte man rund 35.000 Menschen ernähren, denn der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei etwa 330 kg jährlich.

Lebensmittel in der Mülltonne

Keine Zahlen habe ich dazu gefunden, wie sich die Lebensmittelverschwendung über das Jahr verteilt. Allerdings habe ich den starken Verdacht, dass es jeweils zur Urlaubszeit eine Spitze gibt. Oft sind in Küche und Kühlschrank viel mehr Lebensmittel, als man beim besten Willen am Tag vor der Abreise noch verzehren könnte. Bis man dann gut erholt vom Urlaub zurückkommt, sind Obst und Gemüse angefault, und die Milch ist abgelaufen.

Der Schondorfer Kühlschrank

In dieser Situation bietet der Schondorfer Kühlschrank einen Ausweg. Die Idee wurde beim Bürgerbudget 2019 eingereicht, und auf einen der vorderen Plätze gewählt. Es dauerte dann etwas, einen geeigneten Standplatz zu finden (Fairteiler sucht Plätzchen). Schließlich wurde er auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses aufgestellt (Sorgen und Nudeln).

Der Kühlschrank steht neben dem Parkplatz unter dem Rathaus

Der Schondorfer Kühlschrank wurde sofort sehr gut angenommen. Bedürftige gibt es anscheinend genug, denn die neu eingestellten Lebensmittel sind immer ziemlich schnell weg.

Allerdings scheint die Befüllung im Lauf der Zeit eher abgenommen zu haben. Inzwischen sehe ich dort hauptsächlich Essensspenden, die wohl aus dem Handel oder der Gastronomie kommen. Da sind zum Beispiel ganze Kartons mit einer Gemüsesorte oder größere Gebinde von portionierter Kaffeesahne. Die privaten Haushalte scheinen nur wenig in den Schondorfer Kühlschrank zu stellen.

In Utting, wo es ebenfalls einen solchen Lebensmittelverteiler gibt, funktioniert das besser. Dort findet man eine größere Auswahl an einzelnen Packungen, Gläsern oder Konserven, die vermutlich von Privatleuten abgegeben wurden.

Ausräumen vor der Urlaubsreise

Vielleicht ist der Kühlschrank bei uns durch die etwas versteckte Lage ein bisschen aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Vor der nächsten Urlaubsreise wäre eine gute Gelegenheit, sich an diese Möglichkeit der Nahrungsrettung zu erinnern. Anstatt die Nachbarn zwangsweise zu beglücken, kann man den überschüssigen Inhalt von Speisekammer und Kühlschrank hier einstellen. Hier geht das Essen an Menschen, die sich wirklich darüber freuen.

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