Print ist tot

© Andreas Winterer

Oder doch nicht ganz? Oder noch recht lebendig?

Am 10. Juli, um 18:30 findet im Ammersee Denkerhaus, Dießen ein sogenanntes Schnupperma(h)l statt. Bei diesen Veranstaltungen kann man den Coworking-Space Denkerhaus kennen lernen, es gibt einen kleinen Imbiss und meistens sehr interessante Gastvorträge. Dieses mal spricht Alois Kramer, Chefredakteur und Geschäftsführer des Ammersee Kuriers, darüber wie Selbständige und Kleinunternehmer Lokalmedien für ihre Pressearbeit nutzen können.
Aus diesem Anlass hat der Moosblogger gerade einen lesenswerten Beitrag über die wirtschaftlichen Probleme der Tageszeitungen geschrieben. Er bezieht sich dabei auf Prof. Andreas Vogel, Leiter des Wissenschaftlichen Instituts für Presseforschung und Medienberatung in Köln, und dessen These, die Konkurrenz durch Online-Medien sei nur ein “nachrangiger Grund” für die Probleme der Tagespresse.

Verkaufte Auflage und Werbeeinnahmen

Dem möchte ich hinzufügen, dass die sinkende Auflage nur ein Teil des Problems für die Verleger ist. Hier zwei Grafiken:

Quelle: statista.com

Die erste zeigt die Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2013. Diese ist in gut 20 Jahren von 27 auf 17 Millionen zurückgegangen, also auf etwa 63% gesunken.

Für die andere Kennzahl, die Entwicklung der Anzeigenumsätze, habe ich leider nur Zahlen aus den USA, aber tendenziell wird das in Deutschland nicht viel anders aussehen. Im gleichen Zeitraum 1991-2013 sind die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen von 50 auf 20 Mrd. $ gesunken, ein Einbruch auf 40%. Dazwischen (2002) lagen die Anzeigeneinnahmen sogar bei 65 Mrd. $, heute erwirtschaftet die Tagespresse nur noch ein knappes Drittel davon. Das ist eine wesentlich dramatischere Entwicklung als die der Auflagenzahlen.

Mich würde mal interessieren wie das Leseverhalten von Blog-Lesern ist: Liest Du noch Tageszeitungen? Hast Du eine abonniert? Oder informierst Du dich vorrangig online?

2 Gedanken zu „Print ist tot“

  1. Den Ammersee Kurier haben wir regelmäßig im Briefkasten, weil es da nur die gedruckte Ausgabe gibt. Das Landsberger Tagblatt wird jeden Morgen bei einer Tasse Kaffee als ePaper auf dem Handy oder Tab gelesen.

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