Der Bundestagswahlkampf 2017 ist zu Ende. Erfreulicherweise wurden dieses Mal, zumindest am Ammersee, die Orte nicht flächendeckend zuplakatiert. Jedenfalls kommt es mir so vor, als wäre es heuer nicht so eine Materialschlacht wie bei früheren Wahlen gewesen.
Dezente Wahlpropaganda in Schondorf |
Erfreulich dezent
Natürlich standen entlang der Staatsstraßen die unvermeidlichen Riesenplakate in der Größe von Fußballtoren. In den Orten selbst haben sich die Parteien aber erfreulich zurück gehalten.
Vielleicht haben die Wahlkampfmanager eingesehen, dass mehr Plakate nicht unbedingt zu mehr Wählerstimmen führen. Vielleicht liegt es auch daran, dass 2017 eher ein Wahlgeplätscher als ein Wahlkampf stattfand. Oder es war weniger Geld für Plakate da, weil so viele Videoclips für die sozialen Medien produziert werden mussten. Wie dem auch sei, mir hat diese Zurückhaltung gut gefallen.
Der Wahlbeteiligung hat es, soweit man es bis jetzt sieht, anscheinend nicht geschadet. Es geht also auch ohne Materialschlacht.
Wer war Tobias McFadden?
Die Gesichter der meisten Politiker auf den Wahlplakaten werden in ein paar Wochen wahrscheinlich vergessen sein. Michael Kießling wird wohl das Direktmandat im Stimmkreis 224 geholt haben. Ihn werde ich in Zukunft also noch öfters sehen, dann mit einem „MdB“ hinter seinem Namen.
Ob ich mich in ein paar Monaten noch an Christian Winklmeier, Kerstin Täubner-Benicke oder Britta Hundesrügge erinnern werde? Ob ich dann noch weiß, für welche Parteien Tobias McFadden, Bernhard Feilzer oder Karin Boolzen kandidiert haben? Vermutlich nicht.
Plakate vom Turner Prize Gewinner
Was in Schondorf leider nicht zu sehen war, waren die Plakate, die vom Starphotographen Wolfgang Tillmans (Turner Prize 2000) gestaltet wurden. Er hatte eine Serie von sieben Motiven entworfen, die nicht für eine Partei, sondern für das Wählen an sich geworben haben.
Hier kann man sie noch einmal sehen und, wenn man Lust hat, auch selbst ausdrucken: http://betweenbridges.net/bundestagswahl-2017.php