Alpenpanorama am See

Der Blick auf die Berge ist von Schondorf aus einfach eindrucksvoll. Rätselhaft blieb bis jetzt oft die Frage, welche Gipfel man eigentlich genau sieht. Dieses Rätselraten hat jetzt ein Ende. Dank des Bürgerbudgets steht in der Schondorfer Seeanlage seit kurzem eine Panoramatafel am Ammersee.

Mit dem herrlichen Alpenblick von Schondorf aus konnte man in der Vergangenheit wunderbar Schabernack treiben. Gutgläubigen Touristen konnte man die wildesten Geschichten auftischen: „Links von Kloster Andechs ist das Zugspitzmassiv und weiter rechts sieht man die Kampenwand. Wenn sie genau hinschauen, erkennen sie hinter Dießen in der Ferne den Gipfel des Matterhorns.“

Panoramatafel am Ammersee

Mit solchem Unsinn ist es jetzt vorbei, denn seit kurzem steht in der Schondorfer Seeanlage eine Panoramatafel am Ammersee, auf der alle sichtbaren Gipfel akribisch eingezeichnet sind. Zu verdanken haben wir das – wieder einmal – unserem Bürgerbudget (Bürgerprojekte vom Gemeinderat gebilligt).

Die Panoramatafel am Ammersee mit Initiatorin Magdalena Erath und Fotograf Yorck Dertinger
Magdalena Erath und Yorck Dertinger

Magdalena Erath hatte die Idee mit der Panoramatafel am Ammersee, und hat sie zusammen mit Fotograf Yorck Dertinger umgesetzt (http://yorckdertinger.com/).

Der schnappte sich ein großes Teleobjektiv, wartete auf einen perfekten Föhntag, und fotografierte dann Bild für Bild den gesamten Alpenblick von Schondorf aus. Die einzelnen Fotos setzte er dann in mühevoller Kleinarbeit zu einer Panoramaansicht zusammen.

Da gibt es eine App dafür

Dann fing die Arbeit allerdings erst richtig an: Welcher Gipfel ist welcher? Heute sind wir es gewohnt, dass es für alles eine App gibt. Das gibt es auch, allerdings ein gutes halbes Dutzend Apps, die sich bei der Benennung der Berggipfel absolut nicht einig sind. Für die Panoramatafel am Ammersee wurde deshalb der kleinste gemeinsame Nenner gewählt, also die Namen, bei der sich die meisten und die verlässlichsten Apps einig waren.

Panoramatafel am Ammersee mit der Lage von Wank und Hoher Fricken
Die genaue Lage von Wank und Hoher Fricken sorgte für einige Verwirrung

Besonders knifflig waren dabei der Wank und der Hohe Fricken, die von jeder zweiten App jeweils unterschiedlich positioniert wurden. Letztlich griff Yorck Dertinger auf das Wissen seiner Bergfreunde aus der Region zurück, die beide Gipfel schon mehrfach bestiegen hatten. Die waren sich dann einig, dass vom Ammersee aus gesehen, der Hohe Fricken weiter links ist, und der Wank etwas rechts davon steht.

Ettaler Mandl und Kleiner Krottenkopf

Ein kleiner Wermutstropfen bei der Panoramatafel am Ammersee ist, dass sie nicht genau in Blickrichtung ausgerichtet ist. Da wäre sie dann als Hindernis quer zum Weg in der Schondorfer Seeanlage gestanden. Südlich vom Dampfersteg hätte man sie so aufstellen können, aber dort sind wegen des Schilfs und der Bäume deutlich weniger Berge zu sehen. So steht die Tafel nun etwas versetzt zur Blickrichtung, aber die einzelnen Gipfel sind trotzdem klar zu erkennen.

Panoramatafel am Ammersee mit dem Raddampfer Herrsching

ich jedenfalls finde die Panoramatafel eine echte Bereicherung für die Seeanlage. Zum einen sehe ich nun die genaue Position einzelner Gipfel, die ich bis jetzt nur ungefähr erahnen konnte. Zum anderen freue ich mich, Berge mit so originellen Namen wie Ettaler Mandl, Hochblassen oder Kleiner Krottenkopf zu entdecken. Ich werde in Zukunft sicher noch oft vor dieser Panoramaansicht stehen.

4 Gedanken zu „Alpenpanorama am See“

  1. Die Panoramatafel ist wirklich eine Bereicherung, bin ich ganz bei Ihnen.
    Auch die Gestaltung wirklich sehr gut gemacht.
    Nur der Standort und damit die Ausrichtung ist aus meiner Sicht einfach nicht gut.
    Insbesondere um die kleinen und nicht so bekannten Gipfel „kennenzulernen“ hatte zumindest ich nicht
    unerhebliche Orientierungsprobleme. Wenn ich dann an den einen oder anderen Tourist denke, könnte es
    problematisch werden und die wirklich gute Idee und Umsetzung findet nicht ganz die gebührende Anerkennung.
    Vielleicht findet man ja noch einen anderen Ort. Denn immer wieder mal hinschauen würde ich auch gerne.

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    • Ja, ich finde auch, dass die Ausrichtung der Panoramatafel nicht optimal ist, kann aber verstehen, dass man den Weg in der Seeanlage nicht mit einer querstehenden Tafel blockieren wollte.

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    • Es ist kein wörtliches Zitat, aber eine Erinnerung an meine Jugend in Tirol. Als Buben haben wir uns einen Spaß daraus gemacht, den Touristen die umliegenden Berggipfel mit möglichst fantasievollen Namen zu beschreiben. Die waren dann meistens recht beeindruckt, wie gut wir uns in der Bergwelt auskennen 🙂

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