Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass es heuer wieder ein Sammersee Open Air geben würde. Man sah keine Plakate, keine Ankündigungen, keine Beiträge in den sozialen Medien, nichts. Umso freudiger überrascht war ich, dass nun doch am 9. September das traditionelle Sammersee stattfinden wird, wenn auch in abgespeckter Form. Dazu kooperieren die Veranstalter anscheinend mit dem Hinter ins Land Festival. In der Sitzung vom 23. August hat der Gemeinderat sein Einverständnis gegeben (und zwar einstimmig!), dass die Konzerte in der Seeanlage stattfinden können.
Schwierige Zeiten
Das Sammersee Open Air hat wirklich schwierige Zeiten hinter sich. Das begann 2019, als die Veranstaltung nach Anwohnerprotesten vom gewohnten Standplatz im Strandbad Forster weichen musste (Mir hat geträumt). 2020 fiel es ganz aus, und wagte im Jahr darauf einen Neustart am Schondorfer Sportgelände.
Da wurde es allerdings, wie alle Musikfestivals, hart von den Corona-Beschränkungen getroffen. Man konnte keine normalen Eintrittskarten kaufen, sondern musste eine Parzelle mieten, in der man sich dann ohne Maske aufhalten durfte (Sammersee Konform). Auch 2022 wurde wieder zwei Tage lang am Sportplatz gefeiert, und danach wurde es unheimlich ruhig. Bis vor einer Woche war von einem Sammersee 2023 nirgends die Rede.
Ehrenamtlich organisiert
Wenn das Sammersee also heuer – wenn auch in kleinerem Rahmen – wieder aufersteht, dann ist das eine echte Kraftleistung des Organisationsteams. Man darf dabei nicht vergessen, dass hinter der Veranstaltung keine Profis stehen, sondern dass alles von jungen Leuten ehrenamtlich gemacht wird. Da sind Umbrüche vorprogrammiert, weil immer wieder erfahrene Teammitglieder aus beruflichen Gründen oder wegen Umzugs ausscheiden. Auch heuer gab es Personalwechsel und die Neuen müssen sich natürlich erst einarbeiten.
Das Hinter ins Land Festival
Um trotzdem kurzfristig ein Open Air auf die Beine zu stellen, kooperiert man mit dem Hinter ins Land Festival. Mir sagte dieser Name gar nichts, was vielleicht auch daran liegt, dass die Reihe letztes Jahr noch unter dem Titel Lighthouse lief.
Lighthouse / Hinter ins Land wird vom VPBy organisiert, dem Verband für Popkultur in Bayern e.V. (https://www.popkultur.bayern/). Dieser Verein ist der Dachverband der bayerischen Rock- und Popszene, und wird aus Mitteln des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst finanziert. Die Idee hinter der Festivalreihe ist, die örtlichen Musikszenen in den bayerischen Regionen zu unterstützen. Dieser Schwerpunkt auf lokale Künstler passt natürlich genau zum Konzept des Sammersee.
Kompakter und kostenlos
Das Sammersee beschränkt sich dieses Jahr auf einen Tag. Die bekannte Pavillon-Bühne wird in der Seeanlage aufgebaut, es gibt also wieder Musik mit Seeblick. Das hat sich ja bereits beim deutsch-italienischen Fest im Juli bestens bewährt (Darauf eine Cedrata Tassoni). Der Eintritt ist diesmal frei. Die Kosten sollen über Essens- und Getränkestände, und durch Unterstützung von Hinter ins Land gedeckt werden.
Ab 14:00 Uhr treten verschiedene Bands aus der Region auf. Mit dabei sind anscheinend die Alternative-Rocker von Koko Head Park aus Dießen. Wer sonst noch spielt, wird erst noch mit dem Hinter ins Land Festival abgestimmt. Dazu gibt es wohl bald Neuigkeiten auf der Website (https://sammerseefestival.cargo.site) und dem Instagram-Kanal (https://www.instagram.com/sammersee_festival/) des Sammersee.
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, bei guter Musik und fröhlicher Stimmung einen Tag lang am See feiern zu können.
Sammersee Open Air
9. September 2023, 14:00 bis 22:00 Uhr
Seeanlage am Ammersee
Schondorf
Eintritt frei
https://sammerseefestival.cargo.site/