Den Schondorfern gehen die Ideen für Schondorf nicht aus. Auch im fünften Jahr des Bürgerbudgets gibt es wieder eine ganze Reihe von Vorschlägen, um Schondorf noch schöner, freundlicher und lebenswerter zu machen. Seit 20. Oktober sind die eingereichten Projekte in der Wartehalle des Bahnhofs ausgestellt, und ich habe sie mir schon angeschaut. Mir gefallen eigentlich alle der vorgestellten Ideen, aber ich habe auch meine persönlichen Favoriten. Zu diesen komme ich aber erst später.
Tischkicker und Eislutscher
Ich fange mal mit den Vorschlägen an, die mir gut gefallen, auch wenn ich selber nichts davon habe. Dazu gehört beispielsweise das Sonnensegel für den Kinderspielplatz am Prixgelände, oder der Kicker für unser Jugendzentrum. In beiden Fällen bin ich aus dem Alter schon raus. So ist das auch mit der Torwand für den Sportplatz oder dem Eisautomaten am Badeplatz. Ich spiele nämlich nicht Fußball und lutsche nur ganz selten ein Eis. Ich bin aber sicher, dass es bei uns genug fußballbegeisterte Eisschlecker gibt, die diese Ideen unterstützen werden.
Großes Kino und große Vögel
Statt zur Torwand würde ich eher ins Kino gehen. Vom vorgeschlagenen Open-Air-Kino in der Seeanlage hätte ich also persönlich etwas. Besonders gefällt mir hier, dass die Projektpaten die großen Kinofilme mit Nachwuchsproduktionen aus den Filmakademien kombinieren wollen.
Nutzen würde ich wahrscheinlich auch den FairTausch Flohmarktstand, der in oder am Bahnhof aufgestellt werden soll. Er funktioniert wie die inzwischen bereits etablierten Bücherboxen. Man stellt gut erhaltene, nicht mehr benötigte Sachen hinein, und nimmt sich mit, was einem gefällt.
Die Idee, Schilder mit historischen Hausnamen anzubringen, wäre natürlich speziell für Zugezogene wie mich interessant. Ich kenne das aus Utting oder Türkenfeld. Dort lese ich immer mit großer Freude, welchen Namen und welche Funktion ein Haus früher einmal hatte.
Große Freude macht es mir auch, wenn ich irgendwo einen Storch sehe. Deshalb würde ich es schön finden, wenn sich ein Paar dieser majestätischen Vögel in Schondorf niederlassen würde. Ein erster Schritt dazu wäre eine Nisthilfe, wie sie für die Ideen für Schondorf eingereicht wurde.
Radler und Römer
Kommen wir zum Schluss zu zwei Projekten, die mir besonders am Herzen liegen. Da ist zum einen das Thema Radfahren, für das ich mich auch als einer der Koordinatoren des Stadtradelns engagiere. Im Vorfeld dieser Veranstaltung war heuer ein Kostenloser Fahrradservice in Schondorf angeboten.
Organisiert haben das die Leute von Bike Kitchen, die ehrenamtlich an Rädern schrauben und Hilfe bei Reparaturen anbieten. Ihre provisorische Werkstatt ist der Schuppen an der Ringstraße, gegenüber von der Bahnunterführung. Dort haben sie allerdings weder Strom noch Licht, was das Arbeiten nach Feierabend unmöglich macht. Um das zu ändern, hätten sie gerne eine günstige Solaranlage mit kleinem Batteriespeicher.
Bei der letzten der diesjährigen Ideen für Schondorf bin ich ein bisschen befangen. Eingereicht wurde sie nämlich vom Verein Schondorfer Kreis (http://schondorfer-kreis.de/), bei dem ich Mitglied bin. Es geht um das römische Badehaus Villa Rustica, das der Verein gerade mit viel Arbeit renoviert hat (https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/badehaus-der-villa-rustica-so-badeten-schondorfs-alte-roemer-92595926.html). Jetzt fehlen nur noch dauerhafte Infotafeln, die erklären, was hier eigentlich zu sehen ist. Für diese Tafeln wünscht sich der Schondorfer Kreis einen Materialkostenzuschuss von € 750.
Jetzt auch online abstimmen
Soweit also die Projekte 2023. Abstimmen dürfen wieder alle, die in Schondorf leben und wenigstens 14 Jahre alt sind. Neu ist dieses Jahr, dass man auch online wählen kann, und zwar auf https://survey.lamapoll.de/Ideen-fuer-Schondorf-2023 Ich habe es schon probiert und es funktioniert einwandfrei. Praktisch finde ich, dass man auf der Website auch gleich die Beschreibungen der einzelnen Projekte nachlesen kann.
Daneben gibt es natürlich auch noch die gewohnten Wahlkarten am Bahnhof. Ob mit Karte oder online, das System ist immer dasselbe: Man hat fünf Stimmen, von denen man maximal drei an eine Idee vergeben kann. Beispielsweise kann man seinem Lieblingsprojekt drei Stimmen geben, und zwei weiteren je eine Stimme. Natürlich kann man seine fünf Stimmen auch auf fünf verschiedene Projekte verteilen.
Hauptsache, man kommt bis zum 15. November zu einer Entscheidung. Das ist nämlich der Schlusstermin. Danach werden die Stimmen ausgezählt und die Rangliste der Ideen für Schondorf erstellt. Diese Rangliste geht dann in den Gemeinderat, der endgültig über die Vergabe des Bürgerbudgets entscheidet.