Neuigkeiten aus Timbooktu

Es gibt einige Neuigkeiten aus unserer Buchhandlung Timbooktu: erfreuliche, witzige, interessante und leider auch eine traurige. Fangen wir mit dem Erfreulichen an. Schon zum zweiten Mal holt der Buchladen den Erfolgsautor Pierre Jarawan für eine Lesung nach Schondorf. Vor fünf Jahren las er im Landheim Ammersee aus Ein Lied für die Vermissten. Diesmal hat er seinen neuesten Roman Frau im Mond im Gepäck, den der BR in seiner Besprechung schlicht als „ein Ereignis“ lobt (https://www.br.de/nachrichten/kultur/pierre-jarawan-und-sein-roman-frau-im-mond,UhNxlT4).

Eine kurze Geschichte der libanesischen Raumfahrt

Die Frau im Mond ist eine Familiengeschichte, die sich über hundert Jahre erstreckt, und dabei zwischen Armenien, Kanada und dem Libanon pendelt. Es geht um Vertreibung und Neubeginn, Hoffnung und Enttäuschung, private Dramen und große Weltgeschichte. Kristallisationspunkt der Geschichte ist die libanesische Raumfahrt.

Der Autor Pierre Jarawan liest auf Einladung des Buchladens Timbooktu Ammersee in Schondorf
Pierre Jarawan liest aus seinem Buch „Die Frau im Mond“ (Foto © Maximilian Heinrich)

Ich dachte erst, das wäre der Fantasie des Autors entsprungen. Laut Wikipedia gab es aber in den 1960er Jahren tatsächlich eine Lebanese Rocket Society. Eine Gruppe von Studenten an der Haigazian Universität begann damals Raketen zu bauen. Erst waren es krude Prototypen aus alten Blechrohren, die mit Schwarzpulver in die Höhe geschossen wurden.

Libanesische Cedar 3 Rakete (Quelle: Wikimedia)
Die Lebanese Rocket Society, ca. 1962 (Quelle: Wikimedia)

Im Lauf der nächsten Jahre entwickelte sich daraus die mehrstufige Cedar-4, die 1963 eine Höhe von 150 km erreichte. Das wäre hoch genug gewesen, um einen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Angeblich wurde das Projekt daraufhin auf Druck von Charles de Gaulle gestoppt. Der französische Präsident hätte Sorge gehabt, dass der Libanon den technologischen Vorsprung Europas zu schnell aufholen könnte.

Pierre Jarawan: Die Frau im Mond

Lesung im Landheim Ammersee
Mittwoch, 9. April 2025, 19:30 Uhr
Eintritt € 15
Karten in der Buchhandlung Timbooktu oder per Mail an timbooktu@t-online.de

Ammersee grüßt Afrika

Sicher kennen einige die Journalistin Silke Feltes durch ihre Arbeit für das Magazin Bertl (https://www.bertl-magazin.de/), wo ich ihre Beiträge immer ausgesprochen gerne lese. Aktuell ist sie auf Reportagereise im westafrikanischen Gambia. Dort entdeckte sie in Serrekunda einen großen, liebevoll geführten Buchladen, und der heißt – Timbooktoo. Witzig, welche Zufälle es gibt.

Der Buchladen Timbooktoo in Serrekunda, Gambia
Buchladen Timbooktoo, Gambia (Foto © Silke Feltes)

Auf ihren Fotos sieht man, welche Bücher in Gambia gerade angesagt sind, beispielsweise die aktuellen Romane von Maaza Mengiste oder Yaa Gyasi. Beide Autoren findet man nicht nur bei Timbooktoo Gambia, sondern – natürlich – auch bei Timbooktu Ammersee.

Buchtipps auf Instagram

Für Leseratten wie mich ist das Stöbern in einem gut sortierten Buchladen durch nichts zu ersetzen. Manchmal hat man aber auch am Wochenende oder mitten in der Nacht Lust auf ein paar Literaturtipps. Da weicht man dann auf das Internet aus, und hier hat unser Timbooktu gerade seine Präsenz erweitert. Seit März gibt es auf Instagram unter https://www.instagram.com/timbooktu.ammersee/ nette kleine Videos mit Buchempfehlungen.

Timbooktu ohne Tim

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, gibt es leider auch eine traurige Nachricht. Tim, der Namensgeber des Buchladens Timbooktu lebt nicht mehr. Tim war der große, freundliche Hund, der am liebsten auf seinem Bettchen hinter der Ladentheke lag, und sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen ließ. Ich vermisse ihn sehr, aber seine Aura, seine friedvolle Ausstrahlung lebt im Timbooktu weiter.

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