Marcus von Jordan, einer der Gründer von Piqd, hat kürzlich auf Facebook einen interessanten Gedanken geäußer: Sollte man in sozialen Netzwerken auf das „Like“, „Gefällt mir“ oder „+1“ verzichten? Entweder richtig kommentieren oder gar nichts machen?
Ich finde, die Idee hat Charme, und werde das jetzt mal testweise probieren.
Wie ein Kopfnicken
Marcus von Jordan bezieht sich auf seinen Freund Rene Herzer, der dem Liken konsequent abgeschworen hat: „Das Liken, egal in welcher emotikonalen Spielart, ist die eine zentrale Währung auf Facebook. Rene (Herzer) benutzt sie nicht – entweder es reicht für einen Kommentar oder eben nicht.“
Die zentrale Währung auf Facebook
Ich sehe aber auch, dass mit der Zeit hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Das Like wurde, wie Marcus sagt, die zentrale Währung auf Facebook. Ein routiniertes, oft gedankenloses Klicken. Viele starren dann gebannt auf die Zahlen. Wieviel Likes hat mein letzter Beitrag? Warum hat das Sonnenuntergangsphoto von XY so viel mehr „Gefällt mir“ als meines?
Manche Beiträge werden überhaupt nur geschrieben, um möglichst viele Likes einzusammeln. „Click Like if you are proud of all your Children“, habe ich neulich gesehen. Danke schön, auf meine Kinder bin ich auch so stolz, da muss ich das nicht anklicken.
Ein Monat Like-Fasten
Jedenfalls habe ich für mich eine Like-Abstinenz beschlossen. Erst einmal probeweise für einen Monat. Ich werde die Maus von dem hochgereckten Daumen fernhalten. Wenn mir ein Beitrag gut gefällt, dann schreibe ich einen Kommentar dazu. Wenn ich etwas wirklich relevant finde, dann teile ich es.
Also weniger Interaktionen, aber dafür vielleicht ehrlicher und intensiver. Ich probiere das jetzt mal aus.
Das ist ein guter Entschluss, dem ich mich anschließe. Diese Likerei ist mittlerweile inflationär und zum einem großen Teil wohl auch schon zum Automatismus geworden.