Mahlzeit!

Die Castoridae wissen anscheinend, dass sie bei uns durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt sind, und hier recht ungestört leben können.

Biberspuren am Ammersee

Nager mit kräftigem Appetit

Der Biber hat sich schon vor einigen Jahren am Ammersee wieder angesiedelt. Gejagt werden darf er nicht, und seine natürlichen Feinde wie Wolf oder Luchs sind bei uns praktisch ausgestorben. Also kann er seelenruhig im See schwimmen, an Bäumen nagen und sich seine Burgen bauen. 
Am Ammerseeufer zwischen Schondorf und Eching scheint ein besonders fleißiges Exemplar am Werk zu sein. Er hat sich einen recht großen Baum vorgenommen und auch schon halb durchgeknabbert.
Nachdem was ich gelesen habe, macht er das, weil er nicht klettern kann. Er mag nämlich die jüngeren Zweige an der Baumkrone. Da er aber dort nicht hinaufkommt, wird kurzerhand der Baum gefällt.

Als Fastenspeise erlaubt

Man darf dem Biber bei uns zwar von Gesetz wegen nicht nachstellen, religiöse Bedenken bräuchte man aber nicht zu haben. Die christliche Lehre hat nichts dagegen, den Nager auf den Speiseplan zu setzen, selbst als Fastenspeise. Das Konstanzer Konzil von 1414 hat festgestellt: „Bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und im Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch während der Fastenzeit gegessen werden darf.“
Da hat es mich auch nicht überrascht, dass bei der Google-Suche nach Biberrezepten als erstes die Seite www.kirchenweb.at auftaucht, auch wenn man sich dort ausdrücklich von der Verwendung dieser Rezepte distanziert. Wer zufällig noch einen Castor Fiber in der Kühltruhe liegen hat, erfährt hier wie man Biberschlegel mit Speck und Trüffeln zubereitet.

3 Gedanken zu „Mahlzeit!“

  1. Um eventuellen Aufschreien vorzubeugen … im Wäldchen in Schondorf sind vergangenes Jahr auch viele Bäume "gefallen". Da hat keiner gerufen: "Braten!" Das auch als kleiner Hinweis auf solche (witzigen?) Kommentare, wie die des anonymen Herrn Marcus.
    Abgesehen davon, stehe ich anonymen Kommentaren mehr als skeptisch gegenüber. Denn in der Anonymität lässt sich immer gut die Sau rauslassen. In diesem Fall wohl eher ein kleines Schweinchen. Ich finde es wichtig, dass Menschen sich zu ihrer Gesinnung bekennen und nicht hinter versteckten Namen verstecken.

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