Beim letztjährigen Bürgerbudget ging auch das Projekt einer Fahrradrikscha für Schondorf an den Start. Leider wurde bei der Abstimmung die Platzierung für eine Förderung knapp verpasst (Erfolgsmodell Bürgerbudget). Die Projektpatinnen ließen sich davon aber nicht entmutigen. Kurzerhand nahmen Sie es ohne Unterstützung der Gemeinde in Angriff, und jetzt gibt es gute Chancen für eine Verwirklichung. „Projektpatinnen“ ist übrigens nicht gegendert. Die ganze Idee wurde wirklich ausschließlich von Frauen auf den Weg gebracht, nämlich von Christine Cropp, Christiane von Bechtolsheim, Kristiane Dopp, Sabiene Michalsky, Helga Gall, Barbara Freier und Susanne Matthes.
Die Schondorfer Rikscha
Die Elektro-Rikscha ist für alle gedacht, die ohne Auto mobil sein müssen oder wollen. Das betrifft oft Menschen die schon älter, nicht mehr gut zu Fuß, oder beides sind. Zwar gibt es für diese das Sozialmobil des Vereins Ammersee Gemeinsam, aber das Fahrradtaxi soll hier eine umweltfreundlichere Alternative bieten. Die Rikscha ist nicht nur ökologischer, man hat auch mehr Kontakt zu anderen Leuten auf der Straße, als wenn man in einer Blechbüchse sitzt.
Es gibt wohl Überlegungen, mit Ammersee Gemeinsam (https://www.gemeinsam-ammersee.de/) zu kooperieren, und die Fahrradrikscha als Alternative zum Auto anzubieten. Viele Fahrten des Sozialmobils führen ohnehin nur über kurze Strecken. Oft geht es zum Einkaufen oder zu Arztterminen innerhalb Schondorfs, nach Utting oder Greifenberg. Für diese Entfernungen braucht das Elektrofahrrad kaum länger als ein PKW.
Mögliche Kooperationen
Man wird sehen, wer die Fahrradrikscha für Schondorf am Ende offiziell betreiben wird. Jedenfalls werden dann Freiwillige in die Pedale treten. Davon müsste es eigentlich genug geben. Schließlich fahren viele nur zum Spaß mit Rennrad oder Mountainbike durch die Gegend, um ihre Fitness zu verbessern. Mit ein oder zwei Passagieren an Bord hat man gleich einen viel größeren Trainingseffekt. Also ich würde es zumindest einmal ausprobieren, ob meine Beine das noch mitmachen.
Der BAYK Cruiser
Es werden noch Sponsoren für die Anschaffung des Fahrradtaxis gesucht. Das Projekt ist aber schon so weit gediehen, dass die Organisatorinnen bei der Auswahl des passenden Fahrzeugs sind. Bereits erprobt wurde eine dreirädrige Rikscha, bei der die Passagiere vorne sitzen. Durch die große Spurweite an der Vorderachse ist das Gerät aber anscheinend nur schwerfällig zu lenken.
Aktueller Favorit ist jetzt das Modell Cruiser des oberpfälzer Herstellers BAYK (https://bayk.ag/). Einige werden das futuristische Fahrzeug letzte Woche schon bei einer Probefahrt am Ammersee gesehen haben. Weil das BAYK vorne nur ein Rad hat, fährt es sich wohl recht wendig. Selbst knifflige Engstellen wie die Bahnunterführung wurden problemlos bewältigt.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass man geschützt unter einer Kunststoff-Karosserie sitzt. Man kann diese Fahrradrikscha also auch nutzen, wenn es mal etwas nieselt. Ein wichtiger Punkt, wie wir diesen Mai ja gesehen haben.