Die Wahlkarten sind abgegeben und die Auszählung des Bürgerbudgets ist beendet (Schondorfer Ideensammlung). Wir wissen jetzt, welche Projekte die meisten Stimmen bekommen haben. Die Erstplatzierten können – vorbehaltlich der Zustimmung durch den Gemeinderat – jetzt realisiert werden. Wie nach jeder Wahl gibt es hinterher Grund zur Freude und zur Enttäuschung. Die Enttäuschung war bei mir praktisch vorprogrammiert. Mir haben nämlich alle elf eingereichten Projekte gut gefallen, und ich hätte ihnen allen den Zuschlag gewünscht. Aber das Bürgerbudget ist nun einmal begrenzt, da können nicht alle zum Zug kommen (https://www.schondorf-ammersee.de/rathaus-verwaltung/ideen-fuer-schondorf/projekte-2021/22)
Auszählung des Bürgerbudgets
Ich fange mit den für mich erfreulichen Ergebnissen an. Dabei bin ich ganz egoistisch. Von einer Himmelsliege (Platz vier) habe ich persönlich mehr, als vom erstplatzierten Bike-Spielplatz. Die auf Platz drei gewählte Panoramatafel ist sicher eine nette Ergänzung in der Seeanlage. Viel mehr freut mich aber, dass die von mir eingereichte Kampagne Freiwillig Tempo 30 viel Zuspruch erhalten hat und auf dem zweiten Platz gelandet ist.
Damit hätten wir mal die vier Projekte, die ziemlich sicher realisiert werden, solange es im Gemeinderat keinen überraschenden Widerspruch dagegen gibt.
Das wird eng
Eng wird es für die Sanierung der Villa Rustica Ausgrabung werden. Entsprechend der Auszählung des Bürgerbudgets kommt dieser Vorschlag auf Platz fünf. Wenn ich richtig gerechnet habe, wurden für die vier erstplatzierten Projekte insgesamt € 10.800 beantragt. Das Bürgerbudget wäre damit also bereits aufgebraucht. Andererseits glaube ich mich zu erinnern, dass das Budget letztes Jahr nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Da könnte also noch etwas übrig sein, womit man den Schondorfer Kreis bei der Sanierung der Villa Rustica unterstützen könnte (http://schondorfer-kreis.de/2021/10/08/renovierung-der-villa-rustica/).
Dieses Projekt liegt mir am Herzen, und zwar nicht nur deshalb, weil ich selbst Mitglied im Schondorfer Kreis bin. Die Fundamente des römischen Badehauses beim Gemeindesteg sind schon etwas Besonderes, auf das Schondorf stolz sein kann. Soweit ich weiß, kamen Ausgrabung, Pflege und Präsentation nur auf private Initiative des Landheim Schondorf und des Schondorfer Kreises zustande. Ich würde es angemessen finden, wenn sich die Gemeinde nun an der notwendigen Renovierung beteiligt, die zum großen Teil ohnehin in Eigenleistung erfolgt.
Auf ein Neues
Besonders schade finde ich, dass die Spielkiste von Projektpatin Anne Betz nicht auf einem vorderen Platz gelandet ist. Ich finde die Idee nämlich ausgesprochen einleuchtend: Auf jedem Spielplatz eine Kiste, in der Spielsachen lagern, die jedes Kind benutzen darf. Es muss ja nicht sein, dass jede Familie mit einer riesigen Tasche an Plastikspielzeug anrückt. Das kann man auch gemeinschaftlich teilen. In den Schondorfer Kellern verstauben sicher genug Eimerchen und Schäufelchen, um die Kisten damit zu füllen.
Wie gesagt, schade, dass das bei der Auszählung des Bürgerbudgets nicht weiter vorne gelandet ist. Das gilt auch für das E-Lastenrad, den Hundeplatz, das Ratschbankerl, den Baumatlas und die Samenbibliothek.
Aber bekanntlich ist nach der Wahl, vor der Wahl. Auch nächstes Jahr wird wieder ein Bürgerbudget verteilt. Das gibt dem ein oder anderen Projekt vielleicht die nötige Zeit, um die Idee bekannter zu machen und mehr Unterstützung zu finden. Oder es finden sich sogar Sponsoren, um ein Projekt mit privaten Spenden umzusetzen. Das hat ja auch bei der Fahrradrikscha für Schondorf geklappt.-